Der Konzern von US-Medienmogul Rupert Murdoch plant derzeit keine Aufstockung seiner Anteile am deutschen Bezahlfernsehsender Sky Deutschland. Priorität habe es derzeit, das Geschäft zu entwickeln. "Wir fühlen uns wohl mit dem Anteil, den wir haben. Wir haben keine Eile ihn zu ändern", sagte James Murdoch, Europa- und Asien-Chef von News Corp.
2008 war Murdoch bei der Vorgängergesellschaft Premiere eingestiegen und hatte eine 450 Mio. schwere Kapitalspritze organisiert, die das Münchner Unternehmen vor dem Aus bewahrte. Er baute seine Beteiligung schrittweise auf knapp 40 Prozent aus, besetzte die Führungsspitze mit eigenen Managern und setzte den neuen Namen Sky durch.
News Corp konzentriere sich in Westeuropa darauf, eine führende Rolle im Pay-TV aufzubauen. Dem Konzern gehören hier neben Sky Deutschland auch BSkyB in Großbritannien und Sky Italia. Auf Spanien angesprochen, wo das Unternehmen Prisa angekündigt hat, es bereite den Verkauf eines Teils seiner Pay-TV-Plattform Digital Plus vor, sagte Murdoch: "Ich denke, jeder hat einen Blick darauf."
Jedoch fühle sich News Corp derzeit sehr wohl mit dem, was es besitze. "Wir haben eine Menge", ergänzte Murdoch. Sein Unternehmen scharre nicht mit den Hufen, große Zukäufe zu tätigen.
Zeitungen sollen im Medienimperium künftig eine kleinere Rolle spielen. Er erwarte weniger Leser für die Online-Nachrichten, wenn im Frühjahr Gebühren für die Inhalte der Times eingeführt würden. Abos gibt es bereits für die Online-Inhalte des News-Corp-Titels Wall Street Journal. Murdoch sagte, News Corp denke darüber nach, seine Online-Nachrichten an andere Anbieter zu verkaufen. Journalismus werde weiter eine Rolle im Unternehmen spielen. Fernsehen sei aber viel profitabler und eine große Gelegenheit.