Zum 11. und vermutlich letzten Mal haben Österreichs kostenlose Regionalzeitungen heute (1.9.) im Rahmen der Reichweitenuntersuchung Regioprint ihre hohen Reichweiten gefeiert. Nachdem die Mediaanalyse (MA) seit neuestem auch Gratistitel ausweist, dürfte die Regioprint hinfällig geworden sein. Erich Postl, Präsident des Verbands der Regionalmedien (VRM), rechnet persönlich mit einem Fortbestand der Regioprint von "maximal einem Jahr".
Die Regionalmedien Austria AG (RMA), der bundesweite Gratiszeitungs- und Anzeigenring der Tiroler Moser Holding und der Styria Medien AG, verzeichnete mit 3,67 Mio. Lesern die höchste Reichweite. In dem Unternehmen sind seit April unter anderem die "Bezirksblätter" (Tirol, Salzburg, Niederösterreich und Burgenland) sowie die "Woche" (Steiermark und Kärnten) und die "Wiener Bezirkszeitungen" zusammengefasst. Die RMA überholte damit die österreichweite "Kronen Zeitung", deren Reichweite von der Regioprint mit 2,84 Mio. angegeben wurde.
Den heiß umkämpften Wiener Markt dominierte das "Bezirksblatt" mit 42 Prozent, gefolgt vom "Bezirksjournal" mit 37 Prozent. Die "Wiener Bezirkszeitung" kam ebenso wie "Heute" auf 32 Prozent Reichweite, während "Österreich", das in Wien als Gratistitel ausgewiesen wird, bei den Lesern ab 14 Jahren mit 21 Prozent Reichweite beziffert wurde.
In Oberösterreich wurde heuer die von der Moser Holding übernommene "Oberösterreichische Rundschau" durch die Gratisprodukte "Rundschau am Sonntag" und "Bezirksrundschau am Donnerstag" ersetzt. Die "Rundschau", die seit Anfang August allerdings nicht mehr gratis abgegeben wird, kam auf eine Reichweite von 43 Prozent - die "Bezirksrundschau" auf 48 Prozent.
Wie schon in den Jahren zuvor bescheinigte die Reichweitenerhebung den Regionalzeitungen intensive Nutzung und eine ausgewogene Lesedauer. Mit einer Nettoreichweite von 74 Prozent werden die Gratistitel sogar mehr gelesen, als die Kaufzeitungen, resümierte VRM-Geschäftsführer Dieter Henrich.
Die Lesedauer betrage durchschnittlich 27 Minuten, wobei die Leser im Durchschnitt 65 Prozent der Inhalte anschauen. Die Leserschaft entspreche weitgehend der Gesamtbevölkerung, wobei die Mittelschicht besonders stark vertreten ist. Die Untersuchung stützt sich auf mehr als 5.700 Interviews und wurde im Zeitraum von 1. März bis 30. Juni erhoben.