Das Zufügen "seelischen Schmerzes" dürfte den montenegrinische Tageszeitungen "Vijesti" und "Dan" sowie dem Wochenmagazin "Monitor" teuer zu stehen kommen. Geben die Gerichte den Klägern recht, haben die zwei Blätter und die Zeitschrift demnächst insgesamt 13 Millionen Euro Schadenersatz hinzublättern. Das berichtete die serbische Tageszeitung "Danas".
Besonders teuer wird es demnach für die regierungskritische Tageszeitung "Vijesti", die sich seit kurzem zu 45 Prozent im Besitz der Styria Medien AG befindet. Gegen das Blatt laufen Schadenersatzforderungen in Höhe von 12 Millionen Euro. Die meisten Klagen stammen laut "Danas" aus dem Umfeld des montenegrinischen Langzeit-Premiers Milo Djukanovic.
Djukanovic selbst hatte vor Jahren eine Million Euro als Wiedergutmachung für seelischen Schmerz von "Vijesti" gefordert. Nach einer Feierlichkeit zum zehnten Jahrestag der Tageszeitung im September 2007 in Podgorica wurde deren Direktor ZeljkoIvanovic von drei unbekannten Personen krankenhausreif geprügelt. Ivanovic brachte den Überfall daraufhin mit Djukanovic "und seiner Familie, sei es die biologische oder kriminelle" in Verbindung und hatte kurz darauf die Millionen-Klage am Hals.
Nach Angaben der drei betroffenen Medien zielen die sich neuerdings häufenden Klagen darauf ab, sie zu ruinieren und ihre Journalisten einzuschüchtern. Gegen die staatlichen Medien, die Zeitung "Pobjeda" und den Sender RTCG, oder deren Mitarbeiter gibt es dagegen keine Klagen.