Die deutschen Medienunternehmen WAZ und Hubert Burda bündeln angesichts schwieriger Zeiten für die Branche ihre Kräfte im Vertrieb. Durch eine Allianz zwischen WAZ, Burda und der MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb soll ab 1. Jänner der zweitgrößte deutsche Pressevertrieb entstehen, wie die Unternehmen mitteilten.
Durch das Zusammengehen entstehe ein Unternehmen mit einem Umsatz von über 500 Mio. Euro und einem Marktanteil von 20 Prozent. Ziel sei es, die Vertriebserlöse zu sichern und die Kosten zu reduzieren. Die WAZ ist auch in Österreich stark vertreten, unter anderem über ihre Beteiligung an der "Kronen Zeitung"
Die MZV, an der die WAZ bereits beteiligt ist, erzielt den Angaben zufolge mit der Mediengruppe und anderen Geschäften einen Umsatz von rund 250 Mio. Euro, Burda Medien erlöse in etwa das Gleiche. Das neue Unternehmen sei damit die Nummer Zwei vor dem Heinrich Bauer Verlag und hinter Axel Springer. Burda soll sich ebenfalls an der MZV beteiligen, vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigung.
Die MZV werde auch künftig vom Gründer und geschäftsführenden Gesellschafter Michael Imhoff geleitet. Über weitere Details sei Stillschweigen vereinbart worden.
Von den 100 im Einzelverkauf erfolgreichsten Zeitschriften auf dem deutschen Markt werden derzeit den Angaben zufolge 37 von den neuen Partnern verlegt oder vertrieben. Durch die Allianz sehen sich die Unternehmen deshalb in einer stärkeren Verhandlungsposition.