Zahlungsunfähig

Neckermann Österreich in Insolvenz

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Rund 300 Mitarbeiter sind schon zur Kündigung angemeldet.

Der Neckermann Versand Österreich AG hat am Donnerstag beim Landesgericht Graz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Wie die Geschäftsführung mitteilte, beabsichtige man, das Unternehmen zu entschulden und den Fortbestand zu sichern. Auch die Kreditschützer klingen optimistisch, zumal keine Überschuldung vorliege, allerdings durch die hohe Abhängigkeit von der deutschen Mutter Zahlungsunfähigkeit vorliege. Man werde sich aber um einen Partner umsehen müssen. Die rund 300 Mitarbeiter von Neckermann Österreich waren vergangenen Dienstag vorsorglich beim AMS zur Kündigung angemeldet worden.

Optimismus
Da die neckermann.de GmbH die Deckung der Liquiditätserfordernisse der Neckermann Österreich nicht sicherstellen konnte, habe man entschieden, einen Antrag zur Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung zu stellen, hieß es in der Aussendung. Das bei Gericht eingereichte Sanierungskonzept sehe neben der Aufrechterhaltung des laufenden Geschäftsbetriebs, die Entschuldung des Unternehmens, die Suche nach strategischen Partnern und Investoren, die weitere Forcierung des E-Commerce- und Vertriebspartnergeschäfts sowie die langfristige Sicherung des Weiterbestands mit den bestehenden Mitarbeitern vor. "Ziel der Geschäftsführung ist es, das Unternehmen ohne Mitarbeiterabbau in eine erfolgreiche Zukunft zu führen", hieß es.

   Betroffen sind auch mehr als 600 Gläubiger. Den Aktiva von rund 48 Mio. Euro stehen Passiva von etwa 40 Mio. gegenüber, wobei es sich um "Going Concern"-Werte handle, so die Creditreform. Käme es zum Konkurs, ergäbe sich eine radikale Entwertung des Umlaufvermögens und eine Quote in Höhe von lediglich rund 16 Prozent. Wie KSV und AKV mitteilten, sei aktuell eine 20-prozentige Quote geplant, zahlbar binnen zwei Jahren.
 

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