Wegen des Geldes wechselt Gottwald Kranebitter jedenfalls nicht zur Hypo. In seinem bisherigen Job bei der KPMG habe er mehr verdient, sagt er.
Mit 1. April übernimmt Gottwald Kranebitter die Leitung der notverstaatlichten Hypo Group Alpe Adria. Der 46-jährige Tiroler ist derzeit Geschäftsführer von KPMG Österreich. Neben Kranebitter ziehen Wolfgang Edelmüller (58) als Risikovorstand und Johannes Proksch (40) als Finanzchef in die Hypo-Führungsetage ein. Wirbel gab es um mögliche Bonuszahlungen. Im Interview sagt Kranebitter, worum es ihm jetzt geht.
ÖSTERREICH: Herr Kranebitter, wie fühlen Sie sich angesichts der vor
Ihnen liegenden, sicher schwierigen Zeit?
Gottwald Kranebitter: Es
ist eine unglaublich spannende Herausforderung, und ich bin froh, mit meinen
Vorstandskollegen ein tolles Team an hart arbeitenden Fachleuten zu haben.
Haben Sie schon Feedback aus der Bank?
Ja, und zwar ein sehr
positives. Es gibt auch Kunden, die mich anrufen – der Neubeginn hat eine
Signalwirkung.
Was ist jetzt das Dringlichste bei der Hypo?
Wir müssen die Bank
wieder in ein positiveres Licht rücken und stabilisieren. Die positiven
Teile der Hypo werden wir stärken. Ich stehe für den Fortbestand der Bank.
Müssen die Mitarbeiter einen massiven Stellenabbau fürchten?
Wir
werden uns natürlich jeden Bereich genau anschauen, aber dort, wo die Bank
erfolgreich ist oder in Zukunft wird, muss niemand Angst um seinen Job
haben. Es wird sich manches ändern, aber Veränderung muss nicht Bedrohung
bedeuten.
Es gab einigen Wirbel um Ihre künftige Gage. Wie viel verdienen Sie?
Kranebitter:
Ich habe ein Fixum von jährlich 650.000 Euro, aber keinen laufenden Bonus.
Abhängig davon, dass der Staat das eingesetzte Steuergeld zurückbekommt,
erhält der Vorstand danach eine Bonuszahlung. Aber eben nur, wenn wir
erfolgreich sind.
Haben Sie bei der KPMG mehr verdient?
Kranebitter: Ja, da hatte
ich deutlich mehr.
Warum tun Sie sich das dann an?
Nach 24 Jahren in der Beratung
ist mir nach etwas Neuem.