Heftige Kritik

Niki Lauda: "Wäre besserer AUA-Chef"

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Airlines schauen nur auf Kosten und vergessen Passagier, der "g'scheit sitzen muss".

Flyniki-Gründer Niki Lauda, der sich künftig voll auf seine neue Funktion als Chairman des Mercedes-Formel-1-Rennteams konzentriert, ist überzeugt davon, dass er "ein besserer AUA-Chef gewesen wäre, wenn ich mir die AUA-Chefs der vergangenen Jahre ansehe", von Rehulka und Bammer über Ötsch bis Bierwirth und Malanik. Denn aufgrund dieser Manager sei er ja in der Lage gewesen, zweimal eine Airline zu gründen und auch wieder zu verkaufen, was nur gehe, wenn auch ein Wert vorhanden sei, meinte Lauda in einem Interview mit der "Presse" (Sonntag).

Den Airlines wirft Lauda vor, sie versuchten heute zwar ihre Kosten zu senken, dabei gerate aber völlig der Passagier aus den Blickfeld. Lufthansa und AUA hätten nicht verstanden, dass der Fluggast "g'scheit sitzen muss". Die einzigen, die konsequent auf ihre Kunden schauten, seien Emirates und Turkish. "Vor allem letztere" sind für Lauda "ein perfektes Beispiel. Wer wäre vor fünf Jahren freiwillig mit Turkish geflogen? Heute haben sie ein deutliches besseres Produkt als die meisten anderen europäischen Airlines."

Die häufigen Konflikte mit der AUA und auch die Namens-Streitereien seien in den Anfangszeiten der von ihm gegründeten Niki schon ein Problem gewesen, "weil die Passagiere oft wussten, wo sie einsteigen sollen. Jetzt juckt mich das Ganze überhaupt nicht mehr", sagt der ehemalige Airliner.

Dass er seinen Niki-Anteil komplett an Air Berlin verkauft habe und der Schriftzug Lauda Air ab Sommer endgültig Geschichte sei, stimme ihn nicht sentimental, "null". Dass er sich jetzt voll auf die Formel-1 konzentriere, sei logisch: "Das Auto funktioniert derzeit nicht, und es wird ein langwieriger Prozess, Mercedes als Marke nach vorn zu bringen." Er mache Dinge nur ganz oder gar nicht, betont Lauda: "Bei mir gibt's nur schwarz oder weiß. Wenn ich etwas entscheide, dann gibt's nichts anderes."

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Niki steigt bei "NIKI" aus

Für die Passagiere soll sich durch den Totalverkauf von Niki ("flyniki") an die Air Berlin nichts ändern, betonten Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn und Niki-Gründer Niki Lauda am Dienstag vor Journalisten. "Niki bleibt Niki als Marke", sagte Mehdorn.

Lauda, der im Dezember in den Board von Air Berlin übersiedelt, will "nach wie vor die Augen auf Niki halten. Ich bin von oben für Niki verantwortlich". Der Airline-Konkurrenz richtete er heute aus, "der lästige Molch Lauda ist nicht weg". Und er gehe nicht in Pension. Lauda will auch weiterhin Flugzeuge selber fliegen

Niki werde weiterhin eine eigenständige Gesellschaft mit eigener Geschäftsführung sein, wurde heute in Wien erklärt. Niki Lauda selbst war immer nur Gesellschafter bei seiner Billigairline und trug in seiner Firma den Namen "Präsident". Mittels eines Marketingvertrags habe er seinen Werbewert eingebracht.

Eine dritte Airline will Lauda nicht mehr gründen. "Mir gehen die Namen aus", meinte er heute. Die neue Aufgabe im Air-Berlin-Board reize ihn sehr. Statt "unten zu motzen" wollte er "oben mitmachen. Mir ist lieber, ich kann mitbestimmen", sagte er heute vor Journalisten.

Anfang 2004 hatte die Air Berlin 24 Prozent an Laudas kurz davor gegründeter neuer österreichischer Airline übernommen. 2010 hat Lauda weitere 25,9 Prozent an Air Berlin verkauft. Allerdings hat Air Berlin damit die Option auf alles erhalten, denn für ein (letztlich ungenutztes) Darlehen der Deutschen diente der Hälfteanteil der Lauda-Stiftung als Pfand.

Die Übertragung der bisher von Laudas Privatstiftung gehaltenen knappen Mehrheit soll bis Jahresende durch sein. Damit gehört "Niki" dann zu 100 Prozent der Air Berlin. Noch in Gründung sind die verkehrsrechtlich argumentierten dazwischenliegenden "österreichischen" Stiftungskonstrukte, die nach außen eine inländische Mehrheit darstellen sollen.

Für den Deal fließen 40 Millionen Euro in Laudas Privatstiftung.

Lauda wird einer von 13 Aufsichtsratsmitgliedern im Board der Air Berlin sein.

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