Angebot gelegt

ÖBB will mit Zugstrecke Bayern erobern

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Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) wollen nach Bayern expandieren. Sie bewerben sich um den Zuschlag für die Strecke zwischen München, Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck.

Die ÖBB haben am Mittwochabend gegenüber der APA einen Vorabbericht des "Münchner Merkur" bestätigt. Es ist das erste Mal, dass sich die ÖBB in Deutschland engagieren wollen. Das Offert wurde Anfang April gelegt.

Die ÖBB "begrüßen die Liberalisierung" in Europa, die Schwung in den Bahnsektor bringen werde. "Wir sind dabei aber nicht in der Warteposition", erklärte Gabriele Lutter, Vorstandssprecherin der ÖBB Personenverkehr AG in einer der APA übermittelten Stellungnahme zum Bieterprozess.

Die ÖBB wollen im Liberalisierungsprozess "nicht untätig sein" und sich für grenznahe Ausschreibungslose bewerben. Die ÖBB Personenverkehr AG nehme nun an der Ausschreibung des "Los Werdenfels" in Bayern teil. Einen ersten Schritt habe die Bahn bereits mit der Übernahme der Brennerverkehre in Kooperation mit der Deutschen Bahn und der Italienischen Privatbahn Ferrovienord Milano gesetzt, der nächste sei jetzt Werdenfels.

Das Geschäftsvolumen auf dem ausgeschriebenen bayerischen Los umfasst rund 4,1 Mio. Zugkilometer pro Jahr. Zum Vergleich: Insgesamt kommen die ÖBB auf rund 100 Mio. Zugkilometer pro Jahr. Der Aufsichtsrat hat die Personenverkehr AG zuvor ermächtigt, das Offert abzugeben. Der absolute Focus liege aber weiter am Heimmarkt Österreich.

Stärkster Konkurrent der ÖBB sei die Deutsche Bahn Regio, die bisher auf der Strecke fährt, schreibt der Münchner Merkur weiter. Zudem bewerben sich der dpa zufolge die Konzerne Benex, hinter dem die Hamburger Hochbahn stehe, sowie Veolia - das Unternehmen betreibt die Bayerische Oberlandbahn. Die Angebote seien bei der staatlichen Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) eingegangen. Nach Ablauf der siebenmonatigen Bewerbungsfrist vergangene Woche wolle die BEG voraussichtlich im Herbst die Strecke vergeben. Betriebsbeginn soll Ende 2013 sein.

ÖBB muss fast 300 Mio. Euro Steuern nachzahlen

Ein langer Rechtsstreit zwischen den Finanzbehörden und den ÖBB ist bereinigt. Die Bundesbahnen werden fast 300 Mio. Euro an Steuernachzahlungen ans Budget abliefern, heißt es in Medienberichten.

176 Mio. Euro muss die Staatsbahn an das Finanzministerium für zu viel bezogene Pflegegeldrückvergütung abliefern, weitere 108 Mio. Euro sind für - nach Ansicht der Finanzbehörden - nicht korrekt versteuerte Freifahrten und Fahrpreisermäßigungen für ÖBB-Beschäftigte abzuführen.

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