EIB finanziert bis zu 25 Prozent der Nabucco-Pipeline

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Die Europäische Investitionsbank (EIB) will bis zu ein Viertel der schätzungsweise 8 Mrd. Euro Kosten für den Aufbau der Nabucco-Gaspipeline finanzieren. Die Betreiber könnten in diesem Umfang zinsgünstige Kredite erhalten. "Es hat aber noch keine Entscheidung gegeben, da das Projekt noch im Prüfverfahren ist", so ein EIB-Sprecher. Deshalb sei noch keine Summe festgelegt.

Die staatliche Förderbank EIB habe 2,5 Mrd. Euro an Krediten zugesagt und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) 1 Mrd. Euro, erklärte der deutsche RWE-Konzern, der zum Nabucco-Konsortium rund um die österreichische OMV gehört. Diese Zahl wollte die EBRD zwar nicht bestätigen. Eine Sprecherin bekräftigte aber, die Osteuropabank werde Kredite für Nabucco bereitstellen, um die Rolle eines Katalysators für Finanzierungen von Geschäftsbanken zu spielen.

Die Nabucco-Betreiber hoffen, 30 Prozent der Kosten mit Krediten der Förderbanken zu decken. Weitere 30 Prozent stecken die sechs beteiligten Konzerne selbst in den Aufbau. Die verbleibende Summe soll von Banken und am Kapitalmarkt beschafft werden.

Der ehemalige Außenminister und Grünen-Spitzenpolitiker Joschka Fischer mahnte unterdessen mehr politische Unterstützung der großen EU-Mitgliedstaaten an. "Es wird jetzt ernst - das Projekt wird allen politischen Rückhalt brauchen, um voranzukommen", sagte Fischer.

Deutschlands berühmtester Atomkraftgegner ließ sich vom Kernkraftwerksbetreiber RWE und dem österreichischen Versorger OMV im Juli als Berater für Nabucco engagieren. Er nutze seine guten Kontakte zur Türkei und den potenziellen Lieferländern für Nabucco in der kaspischen Region, sagte Fischer. "Ich fahre rum, um Hindernisse aus dem Weg zu räumen."

Für die EU ist Nabucco ein Schlüsselprojekt, um unabhängiger von russischem Gas zu werden. Sie unterstützt des Projekt deshalb mit auch Millionen aus ihren Haushalt. Durch die Leitung soll Gas aus Aserbeidschan, Turkmenistan und dem Irak über die Türkei nach Westeuropa gepumpt werden.

Die EU-Länder Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und die Türkei hatten im Juli ein Regierungsabkommen unterzeichnet und damit den Weg für das Projekt freigemacht. Die Betreiber wollen bis Ende des Jahres Abnehmer von Lieferkapazitäten sammeln und 2010 ihre endgültige Investitionsentscheidung treffen. Nabucco würde dann ab 2011 aufgebaut. Das Gas soll ab 2014 fließen und die Liefermenge bis 2020 schrittweise auf 31 Mrd. Kubikmeter jährlich steigen.

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