Industrie braucht neues Energieeffizienz-Ziel

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EU-Industriekommissar Verheugen will bis Jahresende ein neues Energieeffizienz-Ziel für die Industrie.

Verheugen hat beim informellen Wettbewerbsrat der EU im schwedischen Umea den Vertretern der EU-27 vorgeschlagen, sich noch im Dezember zu einem Einfrieren der CO2-Emissionen auf dem Niveau von 2009 zu bekennen, auch wenn die heuer dramatisch eingebrochene Industrieproduktion mittelfristig auf das Niveau von 2008 zurückkehrt.

Verheugen bezeichnete diese Vorgabe angesichts des Umstandes, dass es sich um ein neuformuliertes Ziel handle, als "anspruchsvoll", aber gleichzeitig als politisch realistisch. Die erste Reaktion auf seinen Vorstoß sei positiv gewesen. Die Schwierigkeit läge viel mehr in der praktischen Umsetzung.

Er habe unterschiedliche Zahlen auf dem Tisch, so der EU-Kommissar. Den optimistischsten Prognosen zufolge könnte die Industrieproduktion in Europa in 3-4 Jahren auf das Niveau von 2008 zurückkehren, den pessimistischsten Einschätzungen zufolge könnte es auch ein Jahrzehnt dauern.

"Was ich erzielen will, ist eine Restrukturierung der Industrie in vielen Sektoren und eine höhere Produktivität", sagte Verheugen. Im Zusammenhang mit den allgemeinen Klimazielen der EU sprach der Kommissar von einem "schmerzhaften, aber notwendigen Prozess". "Wir müssen das im Interesse unserer Kinder und Enkelkinder tun", so Verheugen.

Die Gastgeberin des EU-Ratstreffens, die schwedische Wirtschaftsministerin Maud Olofsson gab sich optimistisch und sprach im Zusammenhang mit dem Erreichen einer höheren Öko-Effizienz in der Wirtschaft von einer "großen Anzahl niedrig hängender Früchte" die es zu ernten gelte.

Das unter spanischem Vorsitz geplante neue Lissabon-Ziel für die globale Wettbewerbsfähigkeit der EU müsse wesentlich mehr Rücksicht auf die Öko-Effizienz nehmen. "Ich will Ihnen hier nur eine Zahl nennen: 60 % unseres Energieverbrauchs verschwenden wir", so die schwedische Ministerin.

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