IV: CO2- korreliert mit Produktionsreduktion

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Die Industrie hat bereits namhafte Beiträge zur Verminderung des Energieverbrauchs und Schadstoffausstoßes geleistet. Weitere Senkungen der Kohlendioxid-Emissionen durch die Industrie seien nur noch über Produktionskürzungen möglich, sagte IV-Vize-Generalsekretär Peter Koren bei einer Klimaschutz-Debatte bei der Verbund-Tagung "energy2020" in Fuschl in Salzburg.

Eine Absenkung der CO2-Emissionen in den Industrieländern, wie dies das Ziel für die Kyoto-Folgekonferenz im Dezember in Kopenhagen ist, werde nicht möglich sein, so Koren. Das 2012 auslaufende Kyoto-Abkommen werde die österreichischen Steuerzahler wegen des Nichterreichens der damaligen Zielvereinbarungen noch sehr viel kosten, warnte der Industriellen-Vertreter.

"Kyoto-Fehler" nicht wiederholen

Der frühere EU-Kommissar Franz Fischler bezeichnete die Einbindung der Schwellenländer in das Klimaschutzabkommen von Kopenhagen als wichtigste Voraussetzung für einen Erfolg des Treffens. Es dürften die Kyoto-Fehler nicht wiederholt werden, "es müssen alle großen Player dabei sein" von den USA bis zu China und Indien. Zu China, das auf den größten Kohlevorräten der Welt sitze, die das Land natürlich nutzen wolle, sei die Kernfrage, wie eine Nutzung mit technologischer Beseitigung des CO2 möglich sei, so der Präsident des Ökosozialen Forums. Vorstandsdirektor Werner Wutscher von Rewe International wies darauf hin, dass China andererseits mit einer Forcierung der Photovoltaik-Nutzung auch wichtige Vorleistungen erbringe wie etwa Brasilien mit Bioethanol.

Nach Meinung der Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds (KLI.EN), Eveline Steinberger, müssen in der Klimaschutzpolitik vor allem Europa und die anderen hochentwickelten Länder Beiträge leisten, dies sei auch aus ethischen Überlegungen und aus Gründen der Fairness geboten. Wenn man einen Energieverbrauch von 2.000 Watt als Maßzahl für schonende Ressourcennutzung heranziehe - was umgerechnet zwanzig 100-W-Birnen allerdings auch zum Heizen, Kochen usw. entspricht -, so stünden die Afrikaner und Inder derzeit im Schnitt bei 500 bis 700 W, die Chinesen bei 1.800 bis 2.000 W, die Europäer allerdings bei 5.500 W und die Amerikaner über 10.000 W.

Europa gerät bei E-Autos ins Hintertreffen

Raumwärme und Kühlanlagen sowie der Verkehr seien mit jeweils rund 30 Prozent die größten Energieverbraucher. Bei neuen Technologien sei jedoch genau zu hinterfragen, ob immer das Richtige gefördert werde und nicht etwa ineffiziente Übergangstechnologien subventioniert würden und so Mittel absaugten, betonte Steinberger. So koste in Österreich etwa die CO2-Vermeidung via Photovoltaik rund 400 Euro pro ersparter Emissions-Tonne. Zur gleichen Zeit werde Europa "links und rechts bereits von den USA und China mit Elektro-Autos überholt".

Gerald Grohmann, Vorstandschef des börsenotierten Ölindustrie-Ausrüsters SBO (Schoeller Bleckmann Oilfield Equipment), zog in der Podiumsdiskussion in Zweifel, dass der Zusammenhang von CO2-Anstieg in der Atmosphäre und der Klimawandel bewiesen sei. Ob der zweiprozentige Temperaturanstieg gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter tatsächlich darauf zurückzuführen sei, sei wissenschaftlich überhaupt nicht begründet. "Es war vor 1.000 Jahren wärmer", so Grohmann.

Dem widersprach Fischler vehement: "Nein, das stimmt nicht!" Der ehemalige Agrarkommissar wies auch die Darstellung des SBO-Chefs zurück, wonach die Landwirtschaft weltweit ebenso viele Treibhausgase ausstoße wie Industrie und Verkehr zusammen. Eine solche Ansicht sei nur möglich, wenn man - zu Unrecht - die Regenwaldrodungen mit einbeziehe, die ein Fünftel der CO2-Emissionen verursachten. Den Regenwaldrodungen müsse aber jedenfalls ein Riegel vorgeschoben werden, so Fischler.

Wutscher berichtete, dass der Handelskonzern Rewe International bis 2015 seine CO2-Emissionen um 30 Prozent senken will. Im Fuhrpark mit 1.000 Pkw und 300 Lkw nutze man alle ökologischen Einsparmöglichkeiten, etwa den Einsatz von Biotreibstoffen sowie eine größtmögliche Verlagerung von Gütertransporten auf die Schiene. Bei einer Fahrleistung von 19 Mio. km pro Jahr spare man 80.000 l Diesel und 3.000 t CO2 ein.

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