KUVAG hat "das Schlimmste schon gesehen"

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Der Isolatorenhersteller Kunststoffverarbeitung AG (KUVAG) mit Hauptsitz in Neumarkt am Hausruck in Oberösterreich ist nach einer Analyse des Marktes der Ansicht, sie habe "das Schlimmste schon gesehen". Das erklärte ihr Geschäftsführer Heinz Purkarthofer anlässlich eines zum 30-Jahr-Jubiläum organisierten Energiesymposiums.

KUVAG ist nach eigenen Aussagen Weltmarktführer in seinem Bereich. Sie erzeugt Isolatoren im Mittel- und Hochspannungsbereich unter Verwendung von Epoxydharz, die überall eingesetzt werden, wo Strom fließt - in der Energiewirtschaft beispielsweise in Schaltanlagen und im Transportwesen unter anderem zur Befestigung von Stromschienen zum Antrieb von U-Bahnen.

Purkarthofer gründet seinen Optimismus darauf, dass wegen der Liberalisierung des Strommarktes in Europa zuletzt Investitionen in die Netzinfrastruktur ausgeblieben seien und deshalb ein erheblicher Nachholbedarf bestehe. Dazu kämen konkrete Projekte wie Offshore-Windparks, deren Strom zu den Verbrauchern geleitet werden müsse. Weiters gebe es immer mehr dezentrale Erzeugung von Strom, dazu müsse das Netz "intelligenter" werden. Darüber hinaus gebe es deutliche Defizite in der Energieinfrastruktur in Indien und China.

"Rote Null" geplant

KUVAG hat im Vorjahr 30 Mio. Euro umgesetzt, nach 25 Mio. im Jahr davor. Heuer soll die prozentuelle Umsatzentwicklung "an der Null-Linie oder mit einem leichten Minus" ausfallen. Das EBIT betrug 2008 "zwischen 4 und 5 Mio. Euro". Für heuer wollte Purkarthofer noch keine Prognose abgeben.

Die Gruppe beschäftigt insgesamt 280 Mitarbeiter, davon 140 in Neumarkt, wo auch die Forschung angesiedelt ist. Dort wurden Anpassungen beim Leasingpersonal vorgenommen. Kurzarbeit gab es keine, bis Jahresende wurden keine Kündigungen bei der Stamm-Belegeschaft vereinbart. Produziert wird auch in Wien, Tschechien und seit heuer in China, um die dortigen Wachstumschancen realisieren zu können. In Russland besteht eine Vertriebsniederlassung.

Die Firma gehörte ab 1994 zur Trierenberg Holding. Nach mehreren Jahren mit Verlusten wurde sie 2008 von der EUCOMA-Holding GmbH (European Corporate Management), in der Purkarthofer Gesellschafter ist, übernommen und restrukturiert. Die Holding ist eine private Investment- und Managementgesellschaft mit Sitz in Wien. Ihre Beteiligungsunternehmen beschäftigten 2008 mehr als 700 Mitarbeiter und erzielten einen Umsatz von über 100 Mio. Euro.

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