Saubere E-Wirtschaft in Österreich

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Österreichs Elektrizitätswirtschaft weist in der EU die zweitniedrigsten Kohlendioxid-Emissionen pro erzeugter Kilowattstunde auf. Grund dafür ist der mit zwei Drittel sehr hohe Wasserkraftanteil. Nur Frankreich liegt dank seiner Atomkraftwerke noch niedriger beim CO2.

Zwischen 1990 und 2007 ist Österreichs Stromproduktion um 23 % gestiegen, der CO2-Ausstoß sank aber zugleich um fast 4 %, erklärten eine Woche vor Beginn der Kopenhagen-Klimakonferenz Branchenvertreter in Wien.

Die heimische E-Wirtschaft ist für rund 8 Mio. der insgesamt etwa 88 Mio. t CO-Emissionen Österreichs verantwortlich. Dafür wird die Branche im Emissionshandel nach dem Jahr 2012 Verschmutzungsrechte für rund 160 Mio. Euro kaufen müssen, sofern der Preis pro CO2-Tonne bis dahin von derzeit 13 auf 20 Euro steigt, wie die Geschäftsführerin von Wien Energie Wienstrom, Susanna Zapreva, vorrechnete.

Allerdings könnten die CO2-Kosten auch auf 30 Euro/t steigen. Deshalb steigere die Branche für die Zeit nach den Gratiszertifikaten die Wirkungsgrade in den thermischen Kraftwerken.

2005-2009 wurden die Wirkungsgrade im Schnitt von 37 auf 41 % verbessert, mit den heutigen Projekten sind 47 % bis 2012 erreichbar, so Zapreva. Dabei muss bedacht werden, dass sich mit 10 Prozentpunkten verbessertem Wirkungsgrad 3 Mio. t CO2 einsparen lassen. Das technisch erreichbare Maximum liegt derzeit bei 58 %. Daneben setzt die Branche noch auf eine Verbesserung der Effizienz bei den Endkunden sowie einen verstärkten Einsatz regenerativer Energieträger wie Wasserkraft.

Bei der heimischen Stromerzeugung sind 2007 pro kWh 0,17 kg CO2 angefallen, im EU-27-Durchschnitt waren es 0,39 und in Frankreich 0,05 kg/kWh, so Daten von Eurelectric. Hohe Werte weisen Polen mit 0,88 und Tschechien mit 0,65 kg pro kWh auf, in Deutschland sind es 0,49 und in Italien und Großbritannien jeweils 0,47 Kilo CO2 pro kWh Strom. Noch niedrigere Werte als Österreich dürften in Europa außer Frankreich nur noch Norwegen (besonders hoher Wasserkraftanteil) und die Schweiz (Wasserkraft, Atom) aufweisen, schätzen Branchenexperten.

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