Touristiker laufen Sturm gegen Tiwag-Pläne

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Auf heftigen Widerstand stoßen die Kraftwerkspläne der landeseigenen Tiroler Wasserkraftwerke AHG (Tiwag) bei den Touristikern im Stubaital. In einem offenen Brief des Tourismusverbandes an Landeshauptmann Platter kritisierten sie die Ableitung weiterer drei Bäche für den Ausbau der Kraftwerksanlage Sellrain-Silz. Man sehe "keinen Spielraum für Kompromisse" und werde sich "mit allen Mitteln" dagegen wehren.

Die Gründe für die Ablehnung lägen in der lebenswichtigen Bedeutung der Ressource Wasser für künftige Generationen, ökologischen und Sicherheitsfragen bis zum Erholungswert der betroffenen Landschaft für Einheimische und Gäste. Man sehe sich durch die Pläne die Grundlage des Angebotes bedroht.

Naturbelassene Gewässer seien "zentraler Teil unserer Marke" und damit wirtschaftliche Basis für die Region. Der Landeshauptmann als Eigentümervertreter müsse sich im Klaren sein, dass er die Pläne gegen den Willen der Betroffenen durchsetzen müsse.

Die Tiwag will um 460 Mio. Euro (Preisbasis 2009) die Pumpspeicher-Kraftwerksgruppe Sellrain Silz im Bezirk Imst erweitern und dort ab voraussichtlich 2017 zusätzlich 500 GWh Strom erzeugen. Das Ende 2009 präsentierte neue Projekt sieht ein verkürztes Beileitungssystem von 36 auf 24 km vor.

Der Einreichakt umfasst 10.800 Seiten und 530 Pläne aufgeteilt auf 38 Ordner. Auch wenn für das UVP-Verfahren laut Gesetz neun Monate vorgesehen seien, rechnen Tiwag und ihre Rechtsvertreter mit zwei Jahren, den Instanzenzug miteingeschlossen. Frühester Baubeginn wäre demnach 2013.

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