Wenig Fortschritte vor Weltklimagipfel

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Bei der letzten UN-Vorkonferenz vor dem Weltklimagipfel im Dezember in Kopenhagen hat es wenig greifbare Fortschritte gegeben. Nach fünftägigen Verhandlungen in Barcelona gab es weder mehr Klarheit bei der Verminderung von Treibhausgasen noch bei den geplanten Finanzhilfen für ärmere Länder, wie es aus Delegationskreisen zum Abschluss am Freitag (6. November) hieß.

UN-Klimachef Yvo de Boer bekräftigte seine auch von US- und EU-Seite geteilte Einschätzung, dass ein fertiges und rechtsverbindliches Vertragswerk in Kopenhagen kaum mehr möglich sei. Ziel müsse aber eine möglichst substanzielle politische Rahmenvereinbarung sein, über die dann 2010 weiter verhandelt werden solle.

Internationale Umweltorganisationen warnten angesichts der Differenzen und offenen Fragen vor einem völligen Scheitern des Weltklimagipfels. Sie warfen vor allem den USA vor, bisher zu wenig auf den Verhandlungstisch gelegt zu haben. Eine Gruppe von Umweltaktivisten der Gruppe "Rainforest Action" will mit weltweiten Hungerstreikaktionen vor und in Kopenhagen für ein rasches Klimaschutz-Abkommen demonstrieren. In Kopenhagen soll eine Nachfolge-Vereinbarung für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll zur Verminderung von Treibhausgasen getroffen werden.

Enttäuschung bei Berlakovich

Große Enttäuschung herrschte am Freitag bei Umweltminister Niki Berlakovich (V) nach der Vor-Konferenz zum Klimagipfel in Barcelona. "Das waren leere Kilometer. Es hat sich überhaupt nichts bewegt", kritisierte Berlakovich im APA-Gespräch. "Aber wir brauchen unbedingt ein weltweites Abkommen", appellierte der Minister im Vorfeld des Klimagipfels in Kopenhagen. Und er machte auch Druck auf den Veranstalter: "Es steht auch die Glaubwürdigkeit der UNO auf dem Spiel."

Die Europäische Union habe als einzige Region der Welt Angebote gemacht - bis auf Japan habe aber niemand reagiert, auch die USA nicht. "Es ist fünf Sekunden vor Zwölf", stellte Berlakovich den teilnehmenden Staaten des Gipfels die Klima-Rute ins Fenster. Bis wolle man in einer Vielzahl von Gesprächen Länder wie Indien oder auch jene im arabischen Raum von der Bedeutung eines Abkommens überzeugen.

Größtes Problem am derzeitigen Stillstand in der globalen Klimafrage sei die weltweite Wirtschaftskrise, die sehr viel Geld gekostet habe. "Aber eine Klimakrise wird noch viel mehr kosten, wenn wir nicht handeln", warnte Berlakovich.

Höchste Polit-Prominenz

Auf dem Weltklimagipfel in Kopenhagen werden zahlreiche Staats- und Regierungschefs aus aller Welt erwartet. Bereits 40 Staats- und Regierungschefs hätten nach Angaben der dänischen Regierung ihr Kommen angekündigt, sagte UN-Klimachef Yvo de Boer in Barcelona. Darunter seien der britische Premierminister Gordon Brown und der französische Präsident Nicolas Sarkozy.

Ein Erfolg in Kopenhagen hänge wesentlich davon ab, dass auf höchster politischer Ebene die richtigen Signale gegeben würden. Die Chance für eine Vereinbarung in Kopenhagen dürfe nicht vertan werden. Der globale Klimaschutz habe niemals höher auf der Agenda der "politischen Führer" und von internationalen Gipfeltreffen gestanden. In Kopenhagen soll eine Nachfolge-Vereinbarung für den künftigen Klimaschutz und für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll getroffen werden.

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