Stabiler Ausblick

Moody's bestätigt Österreich-Rating mit 'Aa1'

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Agentur verweist auf Wirtschaftskraft und finanzpolitische Stärke.

Die Ratingagentur Moody's hat in ihrer jährlichen Kreditanalyse auch heuer das Rating für die Republik Österreich mit "Aa1" mit stabilem Ausblick bekräftigt. Als Begründung verweist die Agentur auf die sehr hohe Wirtschaftskraft Österreichs, eine hohe finanzpolitische sowie eine sehr hohe institutionelle Stärke.

Der stabile Ausblick für das "Aa1"-Rating widerspiegelt laut Moody's die Einschätzung, dass die Risiken für Österreichs Kreditprofil ausbalanciert sind, erklärte die Rating-Agentur am Freitagabend. Positive Trends im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen und fiskalischen Stärke würden jedoch durch ein niedrigeres Trendwachstum und ein im Vergleich zum Aaa-Median höheres Schuldenniveau ausgeglichen.

Gesund und hoch kompetitiv

Österreichs Wirtschaft sei gesund und hoch kompetitiv, so Moody's. Mit einem Pro-Kopf-BIP von 49.869 US-Dollar im Jahr 2017 habe Österreich zum wohlhabendsten Zehntel der Länder gezählt. Zudem sei die Wirtschaft gut diversifiziert und profitiere von einer beträchtlichen industriellen Basis mit hoher Wertschöpfung.

Andererseits sei das Trendwachstum in Österreich schwächer als das Medianwachstum von Ländern mit Aaa-gerateten Staatsbonds - und als offene Wirtschaft sei das Land externen Schocks ausgesetzt. Moody's anerkenne die BIP-Wachstumsbeschleunigung auf 3,0 Prozent im Vorjahr, rechne aber, dass sich das Wachstum 2021/22 auf 1,7 Prozent abschwächt. "Das ist unsere Schätzung für Österreichs Potenzialwachstum", heißt es.

Mittelfristige Wachstumsaussicht eingeschränkt

Eingeschränkt seien die mittelfristigen Wachstumsaussichten Österreichs durch strukturelle Hindernisse, etwa eine hohe Abgabenbelastung der Arbeit, eine relativ niedrige Erwerbsbeteiligung und die Alterung der Bevölkerung. Die von der ÖVP-FPÖ-Regierung angekündigte Steuerreform samt Neuerungen zur Einkommensteuer berge ein gewisses Aufwärtsrisiko für die mittelfristige Prognose.

Moody's würdigt die - insbesondere durch die Heta-Aufarbeitung mögliche - Absenkung der Verschuldung Österreichs auf 78,4 Prozent des BIP Ende 2017, nach einem Spitzenwert von 84,6 Prozent Ende 2015. Die Agentur rechnet, dass sich der Schuldenstand Österreichs bis 2022 auf rund 63 Prozent verringern wird.
 

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