Apothekertagung über Seele und Gehirn

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Neurologie und Psychiatrie sind kommende Woche (28.2.-5.3.) das Schwerpunktthema der 43. Wissenschaftlichen Fortbildungswoche der Österreichischen Apothekerkammer in Saalfelden in Salzburg.

Mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie kann man mittlerweile das Gehirn bei seinen Aktivitäten beobachten. "Inside the Brain", lautet die Devise. Aus den Erkenntnissen lassen sich zunehmend neue Methoden zur Behandlung neurologischer oder psychiatrischer Störungen entwickeln.

Kein Organ im menschlichen Körper ist so mannigfaltig wie das Gehirn: Denken, Fühlen, Empfinden, Lernen, Erinnern, unser Bewusstsein, aber auch das Unbewusste spielen sich dort ab. Gehirn und Nervensystem umfassen etwa 100 Mrd. Zellen, die in einem plastisch funktionierenden Netzwerk kooperieren sollen.

Zu den häufigsten neurologischen Krankheiten, die in Saalfelden ausführlich besprochen werden, zählen Schlaganfälle, Anfallskrankheiten ("Epilepsien"), die Multiple Sklerose, die Parkinson-Krankheit, Demenzen sowie Entzündungen und Tumore des Gehirns und des Rückenmarks.

Vorträge von namhaften Experten zu psychischen Störungen wie Depressionen, bipolare Störungen ("manisch-depressive Erkrankung"), Schizophrenie, Angst, Schlafstörungen, Burn out Syndrom und Beschwerden, die sich nicht hinreichend auf eine organische Erkrankung zurückführen lassen, runden das Programm ab. Etwa ein Viertel der Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an einem psychischen Leiden. Nach wie vor sind aber Betroffene oft Opfer von Diskriminierung. Viele Patienten verzichten auch heute noch auf Therapien. Der Grund dafür ist die Angst vor Stigmatisierung und vor den Vorurteilen von Mitmenschen.

An der Tagung nehmen rund 500 Apotheker teil. Sie ist traditionell auch Plattform für standespolitische und gesundheitspolitische Diskussionen. In Österreich sind rund 5.000 akademisch ausgebildete Apotheker in 1.250 Apotheken tätig.

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