Weitere Erbgut-Merkmale für Fettsucht entdeckt

Teilen

Forscher haben weitere Erbgut-Merkmale entdeckt, die bedeutsam für die Entstehung der Fettsucht (Adipositas) und ihrer Folgekrankheiten sind. Einer der drei Geneffekte trete nur bei Frauen auf, teilte das Helmholtz Zentrum München Neuherberg am 24. Juli mit. Neben den Münchner Forschern waren Wissenschaftler der Oxford University und der Medizinischen Universität Innsbruck beteiligt.

"Damit haben wir erstmals einen genetischen Hinweis auf den verbreiteten Unterschied im Verhältnis zwischen Taille und Hüftumfang zwischen Männern und Frauen gefunden", sagte die Leiterin der Münchner Forschungsgruppe, Iris Heid. Die Forschungsergebnisse könnten dazu beitragen, die Rolle der zentralen Fettsucht für chronische Krankheitsbilder wie Diabetes oder Herzerkrankungen zu verstehen und Therapieansätze zu entwickeln.

Adipositas sei einer der Hauptrisikofaktoren für solche Erkrankungen. "Einer der drei Genorte, das TFAP2B Gen, ist hauptsächlich in den Fettzellen exprimiert und deshalb ein sehr plausibler Kandidat für die Adipositas", hieß es weiter. Zwischen den Geschlechtern seien auch verschiedene Krankheiten, die als Folge von Adipositas entstehen könnten, unterschiedlich verbreitet. Männer litten etwa häufiger an Herzerkrankungen als Frauen.

Die Forscherin räumte ein, dass genetische Effekte bei der Entstehung von Fettleibigkeit im Vergleich zu Ernährung und Bewegung eine nachgeordnete Rolle spielten. "Aber gerade für die Aufklärung möglicher geschlechtsspezifischer Ursachen bei der Entstehung von Adipositas und chronischen Folgekrankheiten wie Diabetes oder Herzerkrankungen bieten uns die gefundenen Genorte einen neuen und vielversprechenden Ansatz", sagte Heid.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.