Der Bau eines neuen Gebäudes für Produktentwicklung beginnt Mitte Juli.
Der Pharmakonzern Merck hat in der Kärntner Bezirksstadt Spittal an der Drau 7,5 Mio. Euro in eine Werkserweiterung investiert. Der Standort ist für Merck zentral für den Bereich nicht verschreibungspflichtiger Produkte, sagte Vorstandschefin Uta Kemmerich-Keil am Freitag bei einem Pressegespräch in Spittal. Insgesamt wurden 1.500 Quadratmeter Reinraumfläche errichtet.
Die Kapazität des Werks wird damit auf drei Milliarden Tabletten Jahresausstoß gesteigert. Zu den Reinraumflächen, deren Gesamtfläche nunmehr 6.000 Quadratmeter beträgt, wurden auch eine Büroebene, drei Etagen mit Technikzonen sowie eine Kantine gebaut. Mit dem Neubau wurde die Logistik neu geordnet, womit die Gesamtkapazität laut Werksleiter Klaus Raunegger sogar auf fünf Milliarden Tabletten erhöht werden kann. 90 Prozent der Produktion gehen in den Export, und zwar in fast 100 Länder. Laut Kemmerich-Keil wurden in den vergangenen Jahren in Spittal rund 300 Jobs geschaffen, derzeit arbeiten in dem Werk rund 450 Mitarbeiter.
Bereits am Montag rollen, so Raunegger, wieder die Bagger an. "Wir bauen ein Gebäude, in dem Produktentwicklung stattfinden wird", kündigte Raunegger an. Bisher sei Spittal ein reiner Produktionsstandort gewesen. Insgesamt werden 500.000 Euro investiert, bis Jahresende soll die Abteilung mit vorerst etwa zehn Mitarbeitern in Betrieb gehen. Damit dürfte der Standort, der für Merck im Bereich Consumer Health der weltweit wichtigste ist, auch mittelfristig abgesichert sein.
Trotz der globalen Ausrichtung wird regional gedacht. So bezieht das Werk in Spittal Verpackungsmaterial und Hilfsmittel großteils aus Kärnten, die Chemikalien werden weltweit eingekauft. Laut Raunegger wurden rund 90 Prozent der investierten 7,5 Mio. Euro an Kärntner Firmen vergeben. Für das Projekt gab es übrigens eine Förderung des Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds KWF.
Die Sparte Consumer Health von Merck erwirtschaftet derzeit mit 3.800 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 1 Mrd. Euro. Der Gesamtumsatz des Konzerns lag im vergangenen Jahr bei 15 Mrd. Euro. Die Merck Gruppe beschäftigt insgesamt 50.000 Mitarbeiter.