Wiens Spitäler bereiten sich auf Weihnachten vor

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Experten erwarten, dass die gegenwärtige Welle an A(H1N1)-Erkrankungen Anfang bis Mitte Jänner in Österreich ihren Höhepunkt erreichen wird. Wiens städtische Spitäler bereiten deshalb speziell die Kinder-Ambulanzen für verstärkte Belastungen rund um Weihnachten, während der Weihnachtsferien und für die Zeit danach vor. "Wir verstärken während dieser Zeit den Personaleinsatz und treffen auch noch mehrere weitere Maßnahmen", erklärt der Generaldirektor des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV), Wilhelm Marhold.

Der KAV-Chef, selbst Arzt von Profession: "Wir haben zum Teil sehr hohe Belastungen in den Kinderambulanzen (Donauspital, Kaiser-Franz-Josef-Spital/Preyersches Spital, Wilhelminenspital, Rudolfstiftung und AKH). Am 15.11. hatten wir in den Wiener KAV-Spitälern 1.156 Begutachtungen in den Kinderambulanzen. Am Donnerstag waren es 743. Die Situation hat sich entspannt, befindet sich aber noch immer auf einem hohen Niveau. Unser Thema ist die jetzt ambulante Betreuung, nicht die stationäre Versorgung."

Da genau diese Einrichtungen erfahrungsgemäß über die Weihnachtsfeiertage sowie während der Schulferien an sich schon stärker frequentiert würden und jetzt die A(H1N1)-Problematik hinzu käme, habe man sich zu entsprechenden Vorkehrungen entschlossen. Marhold: "Wir nehmen jene Turnusärzte, die wir sonst mit 1.1. bzw. 1.2. aufgenommen hätten, schon mit 14.12. auf. Das werden 40-50 sein. Sie werden sofort entsprechend eingeschult. (...) Dazu haben wir bis Anfang Jänner genug Zeit. Diese Ärzte werden eine deutliche Hilfe bei den Vorarbeiten in den Ambulanzen sein, bis die Kinder dann von einem Facharzt begutachtet werden." Verstärkt zum Einsatz bringen könne man auch Pflegeschüler.

Mehr Personal

Gleichzeitig werde man das Administrationspersonal verstärken und auch vermehrt Pflegepersonal einsetzen. Marhold: "Gleichzeitig gibt es den Appell, bei den Urlaubseinteilungen restriktiver zu sein, eventuell nicht die ganzen 14 Tage auf Urlaub zu gehen. Es gibt keine Urlaubssperre. Das gilt für alle KAV-Spitäler. Wir müssen wohl auch in den Aufnahmestationen der großen Spitäler mit einer größeren Belastung rechnen. Deshalb stellen wir auch vermehrt Administrations- und Pflegepersonal zur Verfügung. Und schließlich werden wir einen erneuten Impfaufruf für unser Personal machen."

Im stationären Bereich werden vorerst kaum Probleme erwartet. Der KAV-Generaldirektor: "Wir hatten Freitagnachmittag in Wien zum Beispiel 99 freie Betten an Kinderabteilungen - von insgesamt 415. Im Erwachsenenbereich erwarten wir im Jänner das vermehrte Auftreten von Folgeerkrankungen nach der Influenza. Hier sorgen wir an den Lungenabteilungen vor.

So richten wir 'Risikozimmer' beispielsweise an der Lungenabteilung im Otto-Wagner-Spital ein, wo man Patienten assistiert beatmen kann, ohne dass sie in eine Intermediate-Care-Einheit oder eine Intensivstation müssen." Außerdem werde man über das ständige Monitoring der Auslastung der Intensivbetten an den Wiener städtischen Spitälern im Bedarfsfall durch Reduzierung von geplanten operativen Eingriffen mehr Reservekapazität aufbauen.

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