Mit 300 Mio Euro dotiert

Regierung kündigt Aktion 'Sprungbrett' für Arbeitslose an

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Betriebe erhalten durchschnittlich 50 Prozent der Lohnkosten für maximal zwölf Monate ersetzt.  

Die geplante Langzeitarbeitslosen-Initiative der türkis-grünen Regierung wird vorerst mit 300 Mio. Euro dotiert. 50.000 der aktuell 150.000 Langzeitbeschäftigungslosen sollen mit dem Programm bis Ende 2022 wieder einen Job finden. Langzeitarbeitslosigkeit sei "eine dramatische Situation für jeden Einzelnen" und auch "volkswirtschaftlich ein großes Problem", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien.

"Wir werden das Projekt Sprungbrett im Sommer starten", kündigte Kurz an. Er appellierte an die Betriebe, Langzeitarbeitslosen "eine Chancen zu geben". Langzeitbeschäftigungslose sollen mit einer befristeten Lohnunterstützung eine Stelle in einem Unternehmen bekommen. "Die Jobs sollen nachhaltig sein", so der Bundeskanzler.

50 Prozent der Lohnkosten

Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) ging bei einer Pressekonferenz mit Kurz und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) auf die Details der Aktion "Sprungbrett" ein. Gefördert werden Personen, die bereits vor der Coronakrise langzeitarbeitslos waren und Personen, die während Corona langzeitarbeitslos geworden sind, aber weitere Risikofaktoren aufweisen (u.a. über 50 Jahre, gesundheitliche Vermittlungseinschränkung). Betriebe erhalten im Rahmen des "Sprungbrett"-Programms für maximal zwölf Monate durchschnittlich 50 Prozent der Lohnkosten ersetzt, wenn sie eine langzeitarbeitslose Person einstellen.

Der Großteil der geförderten Langzeitarbeitslosen soll einen Job in einem Unternehmen finden. Der Fokus der Aktion "Sprungbrett" liegt laut Kocher auf Betrieben, es sind aber auch gemeinnützige Träger mit an Bord. Bei der Förderung sei "ein degressiver Verlauf angedacht", sagte der Arbeitsminister. Am Anfang soll es mehr Förderung geben, danach weniger. Die Details des Programms will Kocher in den nächsten Wochen mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) ausarbeiten.

Green Jobs

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) verwies auch auf die Jobchancen durch die Schaffung von "Green Jobs". "Wir sichern mit all unseren Investitionen in den Klimaschutz Ökojobs mit Zukunft", so Gewessler. Neue Jobs gebe es unter anderem durch den Ausbau der Bahn, die Sanierungsoffensive oder durch weitere Umweltförderungen. Bis 26. April wurden laut Gewessler über 4.100 Förderanträge für die betriebliche Umweltförderung im Inland (UFI) gestellt. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung von über 90 Prozent. Insgesamt werden damit nach Angaben des Klimaschutzministeriums Investitionen von 790 Mio. Euro ausgelöst. Der Fokus bei den Investitionen liege dabei auf betrieblichen E-Fahrzeugen, der Umstellung auf Erneuerbare Energien und betriebliche Energiesparmaßnahmen sowie Gebäudesanierung.

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