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Pleite droht!

Storno-Welle: Erste Hotel-Chefs schlagen Alarm

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Das Coronavirus bringt unseren Tourismus zum Erliegen. Hotspots sind völlig verwaist.

Normalerweise wären bei diesem Prachtwetter alle Stühle ­besetzt. Doch nun sitzt Kult-Wirtin Rosi Schipflinger alleine mit ihrem Personal in Rosi’s Sonnbergstuben in Kitzbühel. „Wir haben keinen einzigen Gast im Haus. So etwas habe ich in den 52 Jahren, die ich hier bin, noch nie erlebt.“ Der sonst so fröhlichen Wirtin ist das Lachen vergangen. „Das ist der Tiefpunkt des Tiroler Tourismus“, sagt Schipflinger.

Erschreckend. Die Reisewarnungen aus Berlin für Wien, Tirol und Vorarlberg haben den österreichischen Tourismus praktisch zum Erliegen gebracht. Rückkehrer aus den Risikogebieten müssen seither an der Grenze zu Deutschland einen höchstens 48 Stunden alten Corona-Test vorweisen – andernfalls droht die Quarantäne.

Erste Hotels in Wien schließen ihre Türen

Laut ÖSTERREICH-Recherche erwägen etliche Tiroler Hoteliers, ihre Hotels vor dem Winter zu schließen. Grund: keine Gäste. „Unter den momentanen Umständen ist eine Wintersaison in Tirol nicht vorstellbar, da ist Aufsperren sinnlos“, schlägt Multi-Tourismusunternehmer Christian Harisch (12 Betriebe) in der Tiroler Tageszeitung Alarm. Eine Schweizerin zu ÖSTERREICH: „Ein Tiroler Hotel meinte, wir sollen – trotz Buchung – nicht mehr kommen. Das Haus werde ­geschlossen.“

Auch in Wien sind Schließungen Realität. So musste die Schick-Gruppe vier von fünf Hotels in Wien, unter anderem das Capricorno oder das City Central zusperren. Fast 100 Mitarbeiter werden aus diesem Grund gekündigt. „Es ist eine Katastrophe“, sagt Peter Buocz, Geschäftsführer der Schick-Hotels-Gruppe. „Ich bin normalerweise ein sehr positiver Mensch, nun weiß ich selbst nicht mehr, wie das alles noch zu retten ist.“

Peter Buocz: "Wien ist leer - 4 von 5 Hotels bei uns zu"

Peter Buocz, Geschäftsführer der Schick-Hotels-Gruppe in Wien, über die Folgen der Reisewarnung: „Wien ist leer. Es gibt praktisch keine Touristen mehr. Wir mussten 4 von unseren 5 Hotels vorübergehend schließen. Nahezu 100 unserer Mitarbeiter sind ab Oktober arbeitslos. Es muss sich dringend etwas ändern, sonst wird alles in der Branche zerstört.“

Peter Buocz
© Stefan Huger
× Peter Buocz

Rosi: "Hab so was in 52 Jahren nie erlebt"

Rosi Schipflinger ist die Kult-Wirtin von Rosi’s Sonnbergstuben in Kitzbühel: „So etwas habe ich in 52 Jahren noch nie erlebt. Alle Deutschen haben ihre Reise storniert. Das Hotel und das Restaurant sind leer. Hoffentlich wird die Reisewarnung bald wieder aufgehoben. So kann es für den Tourismus nicht weitergehen.“

Gabalier Rosi Schipflinger
© TZOE/Kernmayer
× Gabalier Rosi Schipflinger

 

 

Marlene Kovacs

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