Lufthansa ortet Stabilisierung der Nachfrage

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Die Deutsche Lufthansa sieht nach dem massiven Einbruch der Passagierzahlen zum Jahresbeginn erste Anzeichen für eine Entspannung. "Die Nachfrage über alle Buchungsklassen scheint sich zu stabilisieren, aber das wirkt sich noch nicht in Erlössteigerungen aus", sagte Lufthansa-Finanzvorstand Stephan Gemkow in der "Börsen-Zeitung" (Mittwoch). "Einige Unternehmen haben ihre Reisepolitik schon wieder gelockert, doch das ist erst der Anfang einer Entwicklung, von einer durchgreifenden Besserung kann man noch nicht sprechen."

Lufthansa hatte im klassischen Segment Lufthansa Passage in den ersten acht Monaten 2009 einen Passagierrückgang um 4,3 Prozent auf 36,8 Mio. Menschen verbucht. Im August war allerdings ein kleines Plus von 0,4 Prozent ausgewiesen worden. Lufthansa blicke auf die Entwicklung im Herbst, sagte Gemkow. "Für uns ist im wichtigen Geschäftsreisesegment die spannende Frage, was jetzt im Herbst passiert. Das ist für Netzwerk-Carrier wie die Lufthansa die Zeit der höheren Erlöse."

Unterdessen kündigten die für die Flugbegleiter zuständigen Gewerkschaften bei der Lufthansa eine stärkere Zusammenarbeit an, um auf das angekündigte Programm zur Kostenreduzierung zu antworten. Dazu habe es ein Treffen der Spitzen der Gewerkschaften Verdi, Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) und der Schweizer kapers Cabin Crew Union gegeben, um gemeinsame Strategien umzusetzen. Künftig sollten auch Vertreter anderer Lufthansa-Beteiligungen im europäischen Ausland hinzugezogen werden, hieß es in einer Mitteilung der UFO.

Die Lufthansa war in den vergangenen Jahren mit Zukäufen in mehreren Ländern stark expandiert und will angesichts der Krise nun die Kosten senken. "Allein Lufthansa Passage will bis Ende 2011 die Kostenbasis um etwa 1 Mrd. Euro senken", bekräftigte Gemkow in dem Interview. Die österreichische Beteiligung Austrian Airlines soll beispielsweise mittelfristig 300 Mio. Euro einsparen, auch bei British Midland (bmi) "wird etwas passieren müssen", erklärte Gemkow.

Lufthansa setzt weiter den Rotstift an

Gleichzeitig soll es weiter harte Einschnitte geben. "Allein Lufthansa Passage will bis Ende 2011 die Kostenbasis um etwa 1 Mrd. Euro senken, wobei der Schwerpunkt der Umsetzung 2010 sein wird", sagte Finanzchef Stephan Gemkow der "Börsen-Zeitung". "Bei den anderen Gesellschaften geht es immer um zwei- bis dreistellige Millionenbeträge", ergänzte er.

Gemkow zufolge müssen der Cash-Flow verbessert und die Investitionsbelastungen durch Verschiebungen verringert werden. Dennoch sieht er die Finanzierung als komfortabel an. "Aus Liquiditätsgründen müssen wir kurzfristig nicht an den Kapitalmarkt gehen", sagte er.

Für das laufende Jahr stellte der Manager weiter einen operativen Gewinn in Aussicht. "Dass der 2009 nicht in den Himmel wächst, ist doch klar", schränkte er ein. Die Fluggesellschaften kämpfen mit sinkenden Fluggastzahlen, weil die Menschen wegen der weltweiten Wirtschaftsflaute weniger verreisen. Für 2010 erwartet Gemkow eine wirtschaftliche Erholung "und die von uns eingeleiteten Maßnahmen werden hoffentlich greifen."

Beim Sorgenkind British Midland (BMI) treibt die Lufthansa die Sanierung voran. "Was wir mit BMI machen, lässt sich noch nicht abschließend sagen", sagte Gemkow. British Airways hat bereits Interesse angemeldet, sollte sich die Lufthansa von ihrer Tochter trennen. "Für uns geht es aber um eine Lösung, die sowohl für Lufthansa als auch für BMI sinnvoll ist."

Lufthansa will Flüssigkeitsverbot lockern

Eine Lockerung soll es für die Passagiere der Fluglinie. Die Lufthansa will die Mitnahme von Flüssigkeiten im Handgepäck schrittweise wieder zulassen. Aktuelle Diskussionen über die Sicherheitsstandards in Brüssel könnten dies bereits im kommenden Jahr ermöglichen, sagte Lufthansa-Sicherheitschef Peter Andres in Frankfurt.

Als erster Schritt sei etwa denkbar, normales Trinkwasser wieder zuzulassen. Nach Angaben des zuständigen Referatsleiters im deutschen Innenministerium, Achim Friedl, könnte auch die Mitnahme von zollfrei eingekauften Getränken wieder erlaubt werden. Seit Monatsbeginn gehört der Lufthansa die Austrian Airlines.

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