Die Lufthansa hält die für kommende Woche angekündigten Piloten-Streiks für rechtswidrig. Derzeit prüften die Hausjuristen die genaue Rechtslage und auch Schadensersatzforderungen gegen die Vereinigung Cockpit (VC), sagte Lufthansa-Vizechef Christoph Franz.
Ein flächendeckender Streik von gleich 4 Tagen Länge von Montag bis Donnerstag sei nicht mehr verhältnismäßig. Er bezifferte den direkten Schaden von 4 Streiktagen auf rund 100 Mio. Euro. "Es geht sehr schnell um sehr viel Geld", sagte Franz.
"Das ist ein absolutes Novum für dieses Unternehmen und wohl auch ein Novum in der europäischen Luftfahrtgeschichte", sagte Lufthansa-Vorstand Stefan Lauer zur Streikdauer. Er warf der Gewerkschaft vor, mit dem Tarifkonflikt unzulässig mehr Einfluss im Unternehmen erreichen zu wollen. "Es geht primär nicht um Geld, es geht der VC um unternehmerischen Einfluss", sagte Lauer. Lufthansa könne sich von der Gewerkschaft aber nicht vorschreiben lassen, welche Maschinen wo eingesetzt werden. Er habe wenig Hoffnung, dass der Streik noch durch Verhandlungen abgewendet werden könne.
Die Vereinigung Cockpit hatte am Vortag angekündigt, den Flugverkehr der Lufthansa von Montag bis einschließlich Donnerstag lahmzulegen. Zum bisher längsten Streik in der Geschichte der Gewerkschaft sind mehr als 4.000 Piloten aufgerufen. Betroffen sind Flüge der Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings. Nicht betroffen sind dagegen Lufthansa-Töchter wie Cityline.
AUA-Hotline für Umbuchungen und Stornierungen
Die Lufthansa-Tochter AUA hat für ihre Kunden und jene ihrer Muttergesellschaft eine Hotline (+43 51766-1000) für Umbuchungen bzw. Stornierungen eingerichtet. Informationen gibt es auch unter austrian.com. Direkt betroffen sind AUA-Passagiere nur dann, wenn sie einen Codeshare-Flug gebucht haben, der von der Lufthansa im Namen beider Airlines durchgeführt wird.
Lufthansa-Kunden sowie AUA-Kunden auf Codshare-Flügen, die an den Streiktagen vom 22. bis 25.2. gebucht haben, wird eine einmalige und kostenfreie Umbuchung auf einen AUA-Flug angeboten. Voraussetzung ist, dass das Ticket vor dem 18.2. ausgestellt wurde, das Reisedatum vor dem 31.3. liegt und Start und Ziel der Reise unverändert bleibt. Ein Codeshare-Flug kann außerdem kostenlos storniert werden.
Die AUA will zudem "nach Möglichkeit" größere Flugzeuge zwischen Deutschland und Österreich einsetzen, "um die Auswirkungen für die Reisenden möglichst gering zu halten und möglichst vielen vom Streik betroffenen Kunden eine Alternative anbieten zu können".