Steiermark zahlt nicht für Wien-Graz-Flüge der AUA

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Die steirische Landesregierung wird sich nicht an der Finanzierung der AUA-Strecke Wien-Graz beteiligen, dies bekräftigten Landeshauptmann Franz Voves (S) und Finanzlandesrat Christian Buchmann (V) unisono nach einem Gespräch mit AUA-Vorstand Peter Malanik in der Grazer Burg.

Die Strecke sei eine der profitabelsten unter den Bundesländerdestinationen, so Voves. Sollte der Bund beim AUA-Verkauf an die Lufthansa entsprechende Zusagen gemacht haben, so müsse er auch für die Erfüllung dieser sorgen, so Voves und Buchmann.

Voves sagte nach dem Treffen, die Landesregierung habe im Finale der AUA-Verkaufsverhandlungen eine Resolution an die Bundesregierung gerichtet, dafür Sorge zu tragen, dass im Sinne des Föderalismus und des Wirtschaftsstandortes die Strecke Graz-Wien in entsprechendem Ausmaß aufrechterhalten werden solle. "Wir haben die Information, dass der Lufthansa von den Verantwortlichen in der Bundesregierung das Modell der "Public Service Obligation" (PSO) in Aussicht gestellt wurde", so Voves. Von Bundesseite sei dies der Steiermark aber nie so dargelegt worden, sagte der Landeshauptmann.

Graz bediene den nordslowenischen Raum mit, so Buchmann, wovon das AUA-Netz gesamt profitiere. Voves erklärte, auch der AUA-Vorstand habe gesagt, dass Graz-Wien aufrechterhalten werde, aber vielleicht mit einer 80-sitzigen statt einer 50-sitzigen Maschine und vielleicht mit weniger Tagesverbindungen. Ein neuerliches Gespräch zwischen Land Steiermark und AUA werde es geben, so der LH, die Vertreter der Fluggesellschaft würden sich diesbezüglich noch melden. Laut Buchmann hat Malanik angekündigt, ein "neues Netzdesign" zu entwickeln.

"Werden neues Konzept entwerfen"

Beim Land Steiermark habe man offenbar kein Interesse an dem Modell einer "Public Service Obligation" (PSO), so AUA-Sprecher Hehemann nach dem Treffen von Voves und Finanzlandesrat Buchmann mit Vorstand Malanik in Graz. Diese hätte den Vorteil, wie eine Art Versicherungspolizze zu fungieren, wonach "in definiertem Zeitraum so und so oft geflogen" werde, so der Sprecher. Man werde nun intern ein neues Konzept erarbeiten.

"Wir werden in uns gehen und ein neues Konzept entwerfen, wie wir die Sache verbessern können", sagte Hehemann. Dabei könne es auch passieren, dass die Zahl der Verbindungen reduziert werde, dafür aber mit rentableren größeren Flugzeugen als den bisherigen 50-Sitzern geflogen werde. Diese Umstellung habe aber nichts mit den Bundesländer-Gesprächen zu tun, dies sei eine längerfristige Überlegung. Das neue Konzept könnte bereits im Winterflugplan enthalten sein, der Ende Oktober veröffentlicht werde.

Der steirische Landeshauptmann Voves hatte vor der Presse am Donnerstag erklärt: "Wir wissen, dass die Strecke Graz-Wien der AUA in Summe einen positiven Deckungsbeitrag bringt, weil sie ein wichtiger Zubringer für die weiterführenden Flüge ist. Allein 2008 wurden via Graz rund 116.000 Passagiere nach Wien gebracht. Die AUA kann kein Interesse daran haben, die eigenen Kunden quasi auf andere Flughäfen umzuleiten." Landesrat Buchmann betonte, er sei sich in dieser Angelegenheit mit LH Voves, aber auch mit den Wirtschaftsreferenten der anderen betroffenen Bundesländer und führenden Wirtschaftsvertretern absolut einig. "Es wird von Länderseite keine finanziellen Beiträge für die von der AUA vorgeschlagene Garantie (Public Service Obligation) geben". Die AUA müsse sich im klaren darüber sein, dass die Steiermark etwas zu bieten habe und ein wichtiger Zubringer sei.

Beide Landespolitiker betonten, es sei grundsätzlich ein gutes Gespräch gewesen. "Vorstandsdirektor Malanik hat uns gesagt, die AUA wolle ihr Netz optimieren. Da könnten sich auch Veränderungen ergeben. Aber die Kernverbindung Graz-Wien wolle die AUA auf jeden Fall aufrecht halten," so Buchmann und Voves. Falls eine der vier bis fünf Tagesverbindungen infrage gestellt werden sollte, so werde es dazu noch gesonderte Gespräche geben.

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