Chefredakteur Reinhard Göweil wurde mit "sofortiger Wirkung" abberufen.
Medien-Krimi ums Kanzleramt und die Wiener Zeitung: Nur Fünf Tage nach der Wahl wurde Chefredakteur Reinhard Göweil, ein linker Kommentator, „wegen eines anlassbedingten Vertrauensverlustes mit sofortiger Wirkung abberufen“.
Weil prompt auf Facebook und Twitter Vergleiche mit der Pressefreiheit in der Türkei, Ungarn und Co. auftauchten, erklärt der Geschäftsführer des Staatsblattes der Republik Wolfgang Riedler ÖSTERREICH: „Es gab keinerlei politischen Hintergrund.“ Auch Aufsichtsrat und Eigentümervertreter, also das – noch – rote Kanzleramt, stimmten zu.
Schlammschlacht um Sex- und Polit-Attacken
Jetzt droht eine gewaltige Schlammschlacht. Göweil twitterte: „Ich bin selbst geschockt. Das wird im kommenden Prozess geklärt.“
Aufsichtsrätin Astrid Zimmermann konterte: „Vielleicht ist sexuelle Belästigung für dich ein zwingender arbeitsrechtlicher Grund?“ ÖSTERREICH erreichte Göweil spätnachts und bat ihn um eine Stellungnahme: „Ich bestreite das entschieden. Umso sicherer ist, dass es zu einem Arbeitsrechtsprozess kommen wird.“
ÖSTERREICH hält jedenfalls fest: Es gilt die Unschuldsvermutung. Die Vize-Chefs leiten vorerst die älteste Tageszeitung der Welt.