Er hielt sich für „James Bond“, führte eine Feindesliste und feierte Sushi-Partys mit Frauen.
Nachdem sich Jan Marsalek (40) am Montag nicht – wie angekündigt – der Münchner Staatsanwaltschaft stellte, ist er jetzt weltweit zur Fahndung ausgeschrieben. Der Ex-Vorstand von Wirecard, der in den Milliarden-Börseskandal verwickelt scheint, ist auf der Flucht. Zuletzt soll er von den Philippinen nach China eingereist sein – doch Behörden dementieren, die Daten seien gefälscht. Mysteriös: Begleitet wurde er von seiner „Ehefrau“, dabei ist Marsalek gar nicht verheiratet.
Auf nacktem Frauenkörper wurde ihm Sushi serviert
Party-Tiger. Die Süddeutsche Zeitung enthüllt jetzt pikante Details aus seinem wilden Millionärs-Leben: Laut Bekannten soll er viel gefeiert haben. Im Münchner Luxushotel Mandarin Oriental bezahlte er Champagner-Rechnungen von Hunderten Euro – in bar, weil er angeblich keine Kreditkarten mochte. Bei einer Party wurde ihm sogar Sushi auf einem nackten Frauenkörper serviert.
Dazu stand der gebürtige Österreicher auf „James Bond“, gab bei Behörden an, mit Geheimdiensten zusammenzuarbeiten. Laut SZ ließ er „Feind“-Diagramme erstellen – samt Fotos von deren angeblichen Affären.
Marsalek soll mehrere Millionen abgezweigt haben und befindet sich auf der Flucht. Ein Foto in seinem Pass, ausgestellt in Wien, soll bei der Suche helfen. Da trägt er einen langen Bart. Für Marsalek gilt die Unschuldsvermutung.
Wohin sind die 1,9 Mrd. Euro verschwunden?
■ Treuhandkonto. Die Wirtschafts-Bombe platzte, als bekannt wurde, dass auf Treuhandkonten der Wirecard AG satte 1,9 Mrd. Euro fehlten.
■ Insolvenzen & Razzien. Die Grazer Tochterfirma ist pleite, 152 Mitarbeiter arbeitslos – in Deutschland traf es weitere fünf Unternehmen.
■ Anklage. Chef Markus Braun, auch Österreicher, wird wegen Untreue angeklagt – er ging gegen 4 Millionen Kaution frei …