Opel-Verhandlungen stehen kurz vor dem Ende

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Die Verhandlungen über den Sanierungsbeitrag der Arbeitnehmer beim Opel-Verkauf können laut Betriebsrat in dieser Woche abgeschlossen werden. "Wir sind durch und sehen Licht am Ende des Tunnels", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz der dpa.

Allerdings gebe es zwei Voraussetzungen für ein Zugeständnis der Beschäftigten: "Dass wir den letzten offenen Punkt noch lösen und dass der Mutterkonzern General Motors Opel tatsächlich an Magna verkauft."

Der GM-Verwaltungsrat befasst sich an diesem Dienstag (3.11.) mit dem Verkauf von Opel an Magna. Der US-Konzern hatte zuletzt mehrfach betont, dass an der Entscheidung zugunsten Magnas nicht gewackelt werde.

Wegen der langen Hängepartie hatten sich Spekulationen gehalten, dass der Konzern seine deutsche Tochter doch noch behalten könnte. Dem widersprachen die deutsche Regierung und der Betriebsrat. "Ich gehe davon aus, dass der Kaufvertrag Ende der Woche unterschrieben wird", sagte Franz.

Eine Einigung zwischen den Betriebsräten und Magna gilt als Voraussetzung, um die Übernahme von Opel zu besiegeln. Die Mitarbeiter sollen an "New Opel" rund zehn Prozent der Anteile erhalten. Im Gegenzug sollen sie über die Streichung von Urlaubs- oder Weihnachtsgeld bis 2014 auf jährlich 265 Mio. Euro verzichten.

Gewerkschaftsvertreter im Opel-Aufsichtsrat verlangen unter anderem, dass die Arbeitnehmer bei geplanten Standortverlagerungen künftig mitentscheiden können. Die Belegschaft wolle entsprechend ihrer Anteile bei Entscheidungen mit anderen Anteilseignern gleichgestellt werden, betonte Franz.

IG Metall lehnt Opel-Verbleib bei GM ab

Die IG Metall lehnt einen Verbleib des Rüsselsheimer Autobauers bei seiner US-Mutter indessen weiterhin ab. "Opel hat nur dann eine Überlebenschance, wenn das Unternehmen mit entsprechenden Finanzen ausgerüstet wird. GM hat diese Mittel jedoch nicht", sagte der Gewerkschaftsvorsitzende Berthold Huber zur "Welt am Sonntag".

In den vergangenen Tagen waren Spekulationen aufgetaucht, wonach GM seine deutsche Tochter doch nicht an das Konsortium um Magna und Sberbank verkaufen.

Huber sagte, er glaube nicht, dass die Chancen für einen Verkauf an Magna nach dem Sieg von Schwarz-Gelb bei der Bundestagswahl gesunken sind: "Ich glaube nicht, dass das Paket noch mal aufgeschnürt wird." Er sei "relativ sicher, dass die Linie Magna hält", wird Huber zitiert.

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