Preise steigen stark

Politik: Preis-Bremse für ­Lebensmittel

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Die Preissteigerungen bei Lebensmitteln werden jetzt zum heißen Polit-Thema.

Das tägliche Leben in Österreich wird immer teurer. Wie eine aktuelle Erhebung der Arbeiterkammer (AK) zeigt, bezahlen wir für einen Warenkorb aus 40 Artikeln des täglichen Bedarfs jetzt im Schnitt um 8,2 % mehr als vor einem Jahr. Im Juni 2012 kostete dieser Warenkorb mit den jeweils günstigsten Produkten durchschnittlich 46,22 Euro – heuer im Juni müssen wir für das Gleiche 50,03 Euro hinblättern. Diese Teuerung liegt klar über der Inflationsrate (2,3 % im Mai).
 

Lebensmittelpreise sind stärker gestiegen als Inflation
Einige Lebensmittel wurden sogar noch viel teurer. Für ein Kilo Kartoffeln etwa zahlen wir heute 74 % mehr als vor einem Jahr, Butter wurde 25 % teurer.

Die Preissteigerungen werden jetzt auch zum Polit-Thema. „Die Lebensmittelpreise sind stärker gestiegen als die allgemeine Teuerung. Das trifft alle, besonders jene mit niedrigen Einkommen“, so AK-Präsident Rudi Kaske zu ÖSTERREICH. „Ich verlange, dass Wirtschaftsminister und Wettbewerbsbehörde untersuchen, woher die Teuerung kommt.“

Und BZÖ-Chef Josef Bucher fordert sogar Haftstrafen im Kampf gegen Preisabsprachen.
 

Handel wehrt sich gegen Vergleich mit Deutschland
Gegen den Vorwurf, dass die Lebensmittelpreise bei uns höher sind als in Deutschland, wehren sich die Handelskonzerne aber entschieden: Die Erhebungen seien nicht vergleichbar. In Österreich gebe es viel mehr Sonderaktionen – verglichen werde in den Untersuchungen aber stets der Normalpreis.

 

BZÖ: »Schärfere Kontrollen nötig«

ÖSTERREICH: Die Lebensmittelpreise schießen immer weiter in die Höhe. Gerade das BZÖ fordert doch eine Gebührenbremse ...
Josef Bucher:
Ich verlange schärfere Kontrollen. Schluss mit dem Österreich-Aufschlag! Der Verdacht von Preismonopolen hat sich bewahrheitet und gezeigt, dass das bestehende Geldbußens-Ssystem Konzerne in ihrem Streben nach Gewinnen nicht bremsen kann. Die Gesetzeslage im Kartellrecht ist nicht ausreichend.

ÖSTERREICH: Was braucht es also?
Bucher: Es müssen wieder Haftstrafen möglich sein, und Ermittlungen dürfen erst dann enden, wenn auch der letzte Stein umgedreht wurde. Zudem braucht es eine Beweislastumkehr. Dann müssen beispielsweise die Energie-, Sprit- und Lebensmittel­-unternehmen beweisen, dass sie marktkonforme Preise verlangen.

ÖSTERREICH: Was wird das BZÖ jetzt dagegen unternehmen?
Bucher: Gegen die Preismonopole haben wir bereits eine Beschwerde bei der Bundeswettbewerbsbehörde geltend gemacht.

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