Politstreit um ÖIAG und AUA

Teilen

Der Vorstoß von Bundeskanzler Faymann, der die Auflösung der Staatsholding fordert, hat die Polit-Debatten angeheizt. Wegen des Nervenkriegs um den Verkauf der Austrian Airlines an die Lufthansa gehen die Schuldzuweisungen hin und her. Jetzt fordert auch die Postgewerkschaft eine sofortige ÖIAG-Auflösung.

Für Post-Gewerkschaftschef Fritz beweisen allein die Vorgänge rund um die AUA, dass ÖIAG-Vorstand Michaelis hoffnungslos überfordert und auf allen Linien gescheitert sei. "Michaelis ist als Eigentümervertreter daher nicht mehr tragbar", so Fritz am Mittwoch. "Es ist höchst an der Zeit, Michaelis in die Wüste zu schicken".

Fritz wirft Michaelis unter anderem vor, den Verkaufsprozess überhastet und am Rande des Machbaren in einer Art und Weise durchgezogen zu haben, dass alle anderen potenziellen Bewerber außer der Lufthansa "abgeschüttelt" worden seien. Mit einem Partner aus dem asiatischen oder arabischen Raum würden heute sehr geringe Probleme in Brüssel entstehen.

Auch SPÖ-Wirtschaftssprecher Matznetter sieht Faymanns Forderung nach ÖIAG-Auflösung mehr als berechtigt. Unverständnis äußerte Matznetter zu der von ÖVP-Seite betriebenen "Verharmlosung" der "gravierenden" Fehler der ÖIAG in Sachen AUA. Vor allem die Bestellung "untauglichen Führungspersonals" und der "völlig unprofessionell aufgesetzte Prozess der Partnersuche" ergeben für Matznetter eine erkleckliche Fehlerliste.

"Wenn der Verkauf an die Lufthansa scheitert, dann wird eine drohende Insolvenz unweigerlich zum Thema werden", ist FPÖ-Luftfahrtsprecher Hofer überzeugt. Die Grundprobleme der AUA seien eine kostenspielige Gehaltsstruktur, zu viele Mitarbeiter, extrem hohe Basiskosten, Altlasten eines glücklosen Managements, sowie drückende Schulden.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.