Polizei und Wirtschaft arbeiten stärker zusammen

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Betriebsspionage richtet hierzulande jährlich einen Schaden von rund drei Milliarden Euro an, Ladendiebstahl etwa 460 Millionen Euro. Die Wirtschaftskammer Österreich und das Innenministerium weiten nun ihre bestehende Zusammenarbeit im Bereich Kriminalprävention aus: Bereits vorhandene Kooperationen sollen standardisiert auf das ganze Land bzw. auf verschiedene Branchen ausgedehnt werden.

Vorerst soll u. a. ein "SMS-Infodienst", den es bisher als Informations- und Warnsystem nur für den Handel in Wien gegeben hat, österreichweit und auch auf andere Branchen wie Tankstellen ausgedehnt werden. 513 Mal habe es im Vorjahr Tankstelleneinbrüche gegeben, weshalb dieser Bereich nun einen eigenen Schwerpunkt in der Kriminalprävention - vom Schutz vor Treibstoffdiebstahl bis zum Schutz vor Kreditkartenbetrug - darstelle, so Innenministerin Fekter. Ebenfalls einen Schwerpunkt soll der IT-Bereich bilden.

Beratungen durch die Exekutive und entsprechende Personalschulungen sollen intensiviert werden und in speziellen Projekten für einzelne Branchen Strategien zur Verbrechensvermeidung erarbeitet werden. Auch stellt die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft nun eine Art Betreuungshilfe - eine "Ersatzkraft" - für Kriminalitätsopfer, sagte Wirtschaftskammer-Chef Leitl.

Laut einer Telefonumfrage des Market-Instituts im Auftrag der Wirtschaftskammer vom vergangenen Dezember fühlen sich 80 Prozent der insgesamt 500 befragten heimischen Unternehmen "sehr sicher" bis "sicher", kein Opfer von kriminellen Handlungen zu werden. 20 Prozent hingegen fühlen sich "weniger sicher" bis "gar nicht sicher". Besonders über Einbrüche und Diebstähle machen sich Unternehmer Sorgen, am wenigsten befürchtet man Diebstähle durch eigene Mitarbeiter oder IT-Straftaten.

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