Seit Wochen wird um "Berlins Liste" spekuliert. Am Donnerstag hat das Nachrichtenmagazin "profil" auf seiner Internetseite die nach Magazinangaben vollständige Liste der Investoren in die Hypo Alpe-Adria-Bank International veröffentlicht. Wie das Magazin "Format" schreibt, war auch Karl-Heinz Grasser Teil der prominenten Investorengruppe beim skandalumwitterten Hypo-Deal.
Es handle sich um 46 private und institutionelle Investoren, vornehmlich aus Österreich, Deutschland und der Schweiz - teils im eigenen Namen, teils über Beteiligungsgesellschaften, die 2006 und 2007 über den Hamburger Vermögensverwalter Tilo Berlin zwei Kapitalerhöhungen der Hypo Alpe-Adria-Bank International im Gegenwert von 250 Mio. Euro zeichneten. Das - seinerzeit auch der Kärntner Landesregierung vorgelegte - Dokument wurde im Vorjahr im Zuge von Hausdurchsuchungen in Österreich und Deutschland von der Staatsanwaltschaft München beschlagnahmt.
Auch Karl Heinz Grasser soll damals Genussscheine gekauft und von dem Deal profitiert haben. Sein Engagement soll er Ende 2006 eingegangen sein, schreibt "Format", also zu einer Zeit, als er noch Finanzminister war. Das Investment erfolgte über die Schweizer Treuhandgesellschaft Ferint AG. Die habe einen Hypo-Genussschein im Wert von 500.000 Euro gezeichnet. Das Investment soll Grasser mehr als 250.000 Euro Gewinn gebracht haben, schreibt das Magazin. Abgewickelt worden sei dies über die Meinl Bank. Über seinen Anwalt, Manfred Ainedter, dementierte Grasser den "Format"-Bericht. "Nicht überall, wo ein Skandal ist, ist ein Grasser drin", betonte der Anwalt.