Quelle kündigte rund 1.900 Mitarbeiter per Telefon

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Bei Quelle Deutschland geht es jetzt Schlag auf Schlag. Rund 1.900 Mitarbeiter sind am Freitag per Telefon über ihre Kündigung informiert worden. Die deutsche Bundesagentur für Arbeit (BA) kritisierte, dass die zum Monatsende freigestellten Beschäftigten erst jetzt vor vollendete Tatsachen gestellt wurden. "Ein solches Vorgehen ist einmalig", sagte die Leiterin der Nürnberger Arbeitsagentur.

Nach dem endgültigen Aus für Quelle in Deutschland soll am Sonntag der wohl größte Ausverkauf in der bundesdeutschen Geschichte starten. Der Versandhändler will noch 18 Mio. Waren an die Kunden bringen. In Österreich geht hingegen die Suche nach einem Investor weiter. Mittlerweile hört man aus Branchenkreisen aber immer öfter, dass es bereits nächste Woche verdammt eng werden könnte. Auch Quelle-Chef Wolfgang Binder bezeichnete die finanzielle Lage in einem Bericht des "WirtschaftsBlatt" als "sehr angespannt". Die Verhandlungen würden aber mit "Hochdruck" laufen.

Enttäuscht und frustriert haben rund 2.000 deutsche Quelle-Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz in dem Fürther Versandhaus geräumt. Die übrigen 4.300 Beschäftigten sollen dagegen im Internet den Ausverkauf des Versandhauses organisieren. Für Unmut sorgte der Umstand, dass viele Beschäftigte buchstäblich bis zur letzten Minute über ihre weitere berufliche Zukunft im Ungewissen gelassen wurden. Einigen sei am Donnerstag, manchen sogar erst am Freitag gekündigt worden, berichtete Quelle-Betriebsratsmitglied Rainer Rohlederer.

Die Deutsche Post hat den ausgesetzten Versand von Quelle-Produkten unterdessen wieder aufgehoben. "Nachdem sichergestellt ist, dass wir für die Dienstleistung bezahlt werden, fahren wir den Service ab heute wieder hoch und erbringen wie gewohnt unsere Leistung", sagte Postchef Frank Appel am Freitag in Bonn. Der Versand sei vorübergehend eingestellt worden, um Schaden vom Unternehmen Post abzuwenden.

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