RZB: Nicht die großen Banken sind die Problemfälle

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Nichts abgewinnen kann der Chef der RZB und Banken-Obmann Walter Rothensteiner Ideen, Banken zu zerschlagen, weil sie zu groß geworden sind (Too big to fail). "In Österreich haben bisher nur kleinere Banken - siehe Hypo Alpe Adria und Kommunalkredit - ein wirkliches Problem gehabt", sagte Rothensteiner am 27. Jänner.

"Und ich sehe keinen Sinn darin, gut funktionierende Banken zu zerschlagen." Dass die Hypo-Affäre auch auf die restlichen österreichischen Banken ein schlechtes Licht wirft, dementierte der RZB-Chef. "Außerdem war die Hypo seit längerer Zeit eine bayerische Bank." Welche Teile im Fall der Hypo-Filetierung für Raiffeisen interessant sind, konnte Rothensteiner heute noch nicht sagen. Das hänge vom jeweiligen Angebot ab.

Was die Belastungen in Osteuropa betrifft, so glaubt der RZB-Chef, dass das Wesentliche ausgestanden ist. "Wir haben bisher weder in Österreich noch in Raiffeisen International Verlust bilanziert." Die RZB werde in diesem Jahr keine Kapitalerhöhung durchführen. Die Staatshilfe werde die RZB dann zurückzahlen, "wenn wir sicher sind, dass das Geld als Sicherheitspolster nicht mehr notwendig ist". Ein Zusammenschluss von RZB und Raiffeisenlandesbank OÖ sei "keine Option". Der dreistufige Aufbau bleibe.

Fragen nach Raiffeisens Interesse an der Volksbank AG (ÖVAG) quittierte Rothensteiner lediglich ausweichend: "Mich interessiert alles, was in der Bankenszene los ist." An der ÖVAG hält die RZB 5,7 Prozent. Weitere Themen im Frage-Antwort-Spiel auf der "Standard"-Website: Wann wird in Kasachstan eine Bank gegründet? "Von uns bis auf weiteres nicht". - Haben Sie durch die Krise persönlich Geld verloren? "Ja." - Braucht man einen Ehrenkodex für Geldgeschäfte? "Die zehn Gebote tun es auch." - Waren Sie am Jägerball und gehen Sie zum Opernball? "Beides Ja".

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