Saab-Verkauf geplatzt: Der GM-Tochter droht das Aus

Teilen

Der bereits in trockenen Tüchern geglaubte Verkauf der schwedischen GM-Tochter Saab ist vorerst gescheitert. Nach monatelanger Prüfung ließ die schwedische Sportwagenschmiede Koenigsegg die Übernahmegespräche platzen und stellte damit die Zukunft der defizitären Opel-Schwester in Frage. Für General Motors bedeutet der Zusammenbruch des Deals einen herben Rückschlag bei der Konzernsanierung.

"Wir sind natürlich sehr enttäuscht von der Entscheidung, sich von dem Saab-Verkauf zurückzuziehen", sagte GM-Chef Henderson. "Viele haben in den vergangenen Monaten unermüdlich an einem Plan für eine dauerhafte Zukunft für Saab durch einen Verkauf an Koenigsegg gearbeitet."

Nach dem überraschenden Rückzieher werde GM nun in den nächsten Tagen die Lage bewerten und in der kommenden Woche die nächsten Schritte bekanntgeben. GM hatte unlängst den Verkauf der deutschen Tochter Opel an den kanadisch-österreichischen Zulieferer Magna überraschend abgesagt.

GM wollte Saab bis Ende nächsten Monats verkaufen. Aus Kreisen verlautete, es liefen keine Gespräche mit anderen Interessenten und eine Abwicklung von Saab sei wahrscheinlich. Nach der Krise steht die gesamte Autobranche im Zeichen der Konsolidierung.

Koenigsegg zog sich rund fünf Monate nach der grundsätzlichen Einigung mit GM aus dem Saab-Deal zurück. Die Entscheidung sei schmerzhaft gewesen, sagte Koenigsegg-Chairman Augie Fabela. Die neue Strategie für Saab sei aber durch die Verzögerung des Abschlusses infrage gestellt worden.

"Das Unternehmen wurde mit Barmitteln sehr kurz gehalten und irgendwann muss man die Firma zu einem Wachstumsmotor machen." Dies sei nicht mehr rechtzeitig möglich gewesen. Es habe nicht an der Finanzierung gefehlt, es sei nur nicht schnell genug gegangen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.