Einstieg geplatz

Serbiens Regierung lehnt Angebot der TA ab

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Telekom Austria bot 1,1 Mrd. Euro für Telekom Srbija.

Die börsenotierte Telekom Austria ist nach wochenlangem Tauziehen um die Übernahme der Telekom Srbija endgültig gescheitert. Die serbische Regierung hat heute, Donnerstag, das nachgebesserte Angebot der TA für 51 Prozent am mehrheitlich staatlichen Unternehmen wie von der Privatisierungskommission vorgeschlagen abgelehnt. Der Verkaufsprozess soll beendet werden, hieß es vonseiten der serbischen Regierung. Die Telekom Austria hat sich bisher noch nicht dazu geäußert.

Von Anfang an Skepsis in Serbien
Das Angebot der Telekom Austria für den serbischen Staatsbetrieb wurde in Serbien von Anfang an nicht goutiert. Ausgeschrieben wurde der Verkauf des Mehrheitsanteils am 20. Oktober 2010. Der am 21. März 2011 ursprünglich gebotene Preis von bis zu 950 Mio. Euro für den Mehrheitsanteil wurde vom zuständigen Kultur- und Telekommunikationsminister Predrag Markovic als "beleidigend" bezeichnet. Gestern, Mittwoch, besserte die Telekom Austria nach mehrmaliger Fristverlängerung ihr Angebot um 150 Mio. Euro auf bis zu 1,1 Mrd. Euro nach - blieb aber unter dem geforderten Mindestpreis von 1,4 Mrd. Euro.

Kommission empfahl Ablehnung
Die Privatisierungskommission unter Vorsitz von Vuk Djokovic, Staatssekretär im serbischen Finanzministerium, empfahl deshalb am Mittwoch der Regierung, das Angebot abzulehnen und den Verkaufsprozess zu beenden. Ihm zufolge wird das Scheitern des Verkaufs keinen Einfluss auf die heurige Budgetlage Serbiens haben, weil der Verkaufserlös nicht budgetiert gewesen sei.

Neue Pläne: Telekom Srbija soll "Volksaktie" werden
Heute wurden bereits neue Pläne für die Telekom Srbija ins Spiel gebracht. Serbiens Wirtschaftsminister Nebojsa Ciric kann sich vorstellen, Telekom-Aktien gratis unters Volk zu bringen. Er schlägt vor, 15 Prozent der Telekom-Aktien an die serbischen Bürger zu verteilen. Weitere 6 bis 7 Prozent sollten an derzeitige und ehemalige Mitarbeiter gehen. Der Aktienhandel an der Börse könnte bereits Ende Sommer starten, meinte der Minister bereits vor dem offiziellen Scheitern des Deals. Der serbische Staat ist an der Telekom derzeit mit 80 Prozent beteiligt, weitere 20 Prozent gehören der griechischen OTE.

Die Telekom Srbija erzielte im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von 1,14 Mrd. Euro einen operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBIDTA) von 483 Mio. Euro. Sie ist neben Serbien auch in Montenegro und Bosnien-Herzegowina aktiv und hat insgesamt 3,4 Millionen Festnetz- und 7,3 Millionen Mobilfunkkunden.

 

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