Nächster Paukenschlag in der schwer angeschlagenen Signa-Gruppe von René Benko. Galeria schlitterte schon 2020 und 2023 in die Insolvenz.
Der insolvente Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof aus dem Signa-Firmenkonglomerat von Rene Benko entlässt Manager und dünnt damit den Verwaltungsapparat aus. "Ja, wir trennen uns von einzelnen Führungskräften", sagte Galeria-Chef Olivier van den Bossche dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". "Wir mussten schauen, wie viele Leute wir noch in der Hauptverwaltung brauchen."
Die Kaufhäuser sollten künftig regionaler arbeiten. Bisher seien Entscheidungen in der Zentrale in Essen gefällt worden. "Wenn der Leiter unserer Filiale am Münchener Marienplatz mit mehr als 100 Millionen Euro Umsatz eine Glühbirne austauschen wollte, musste er in der Zentrale einen Antrag stellen. Das haben wir abgestellt", sagte van den Bossche.
15.000 Mitarbeiter: Galeria wegen Signa in Schieflage
Galeria war infolge der Finanzprobleme des Eigentümers, des österreichischen Signa-Konzerns, erneut in Schieflage geraten. Die Kette betreibt in Deutschland 92 Filialen und beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 15.000 Menschen.
Das Unternehmen hatte bereits ab 2020 während der Corona-Pandemie ein Insolvenzverfahren durchlaufen und Staatshilfe erhalten. 2022 benötigte es weitere Staatshilfen, 2023 folgte ein zweites Insolvenzverfahren. Im Unterschied zu den vorherigen Verfahren lief das Geschäft zuletzt aber wieder relativ gut.
Seit Jänner ist Galeria dem Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus unterstellt. Galeria hat die als überhöht kritisierten Mietzahlungen an den ebenfalls insolventen Mutterkonzern Signa eingestellt. Er verhandle sie derzeit neu. Denkhaus möchte Galeria gern als Ganzes verkaufen. "Insbesondere geht es mir um das Filialnetz", sagte er. Man müsse sehen, was sich potenzielle Investoren vorstellten.