SkyEurope - Passagiere brauchen viel Geduld

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Wer derzeit mit SkyEurope fliegt, muss viel Geduld haben. Hunderte Passagiere der finanziell angeschlagenen Billigairline, die seit heute Samstag vom Flughafen Wien nicht mehr abfliegen darf, warteten in den frühen Morgenstunden vor dem Airport auf Busse, die sie nach Bratislava bringen sollten. Und die meisten bewiesen Geduld.

"Wir werden ja sehen. Es wird schon klappen", hieß es bei den meisten Wartenden. "Ich hoffe, ich fliege überhaupt", sagte eine junge Frau, die nach Amsterdam unterwegs war. Sie sollte um 6:50 Uhr fliegen und bemerkte erst am Flughafen, die Veränderungen.

Annette und Bernhard mit ihrem etwa acht Monate alten Baby haben diese Nacht gar nicht geschlafen. Sie hätten erst um 4:00 Uhr endgültig entschieden, dass sie es riskierten wollten, berichteten sie. Gebucht haben die beiden knapp bevor die slowakisch-österreichische Billigfluglinie Insolvenz anmelden musste. Immerhin hatten sie insgesamt 500 Euro für ihren Alicante-Flug bezahlt.

Auch eine sechsköpfige Familie bewies Nervenstärke. "Wir haben uns immer wieder Deadlines gesetzt - um 22:00 Uhr die letzte", sagte der Familienvater, der nicht nach Spanien mitflog. Sie beschlossen letztlich, es zu doch probieren, nachdem sie von der völlig überlasteten Reservierungszentrale der SkyEurope erfahren hatten, dass die Flüge in Bratislava starten sollen. Um 4:00 Uhr habe es im Internet endlich einen Flugplan und mehr Infos gegeben. "Das ist halt das Risiko, wenn man um 29 Euro verreisen will", so der bissige Kommentar des Familienvaters. "Adventure-Club eben". In Wirklichkeit hat die Familie 150 Euro pro Ticket bezahlt.

Eine Wienerin, die selbst im Tourismus-Geschäft ist, räumte ein, dass sie sich bei ihrer SkyEurope-Buchung bewusst war, dass sie ein "Restrisiko" einging. Es sei nicht ok, dass man die Passagiere nicht besser informiert habe. Wirklich ungehalten war aber auch sie nicht.

Schlimmer traf es SkyEuropa-Flieger, die beispielsweise aus Ungarn anreisten. Sie erfuhren überhaupt erst am Flughafen von den Problemen. Sie gingen aber trotzdem davon aus, dass sie ihren Urlaub antreten können.

Zwischen 6:00 und 7:00 Uhr standen vier SkyEurope-Flüge ab Wien auf dem Plan. Neben Alicante und Amsterdam auch Split und Sofia. Die Passagiere bekamen ihre Bordkarten und Gepäckabschnitte noch in Wien. Das Gepäck mussten sie aber selbst im Bus nach Bratislava befördern. Um cirka 6:40 Uhr - rund eine Stunde später als angekündigt - waren die ersten zwei Transferbusse auch tatsächlich abfahrbereit. Die Rampe vor dem Flughafengebäude füllte sich unterdessen mit weiteren SkyEurope-Passagieren.

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