Sparzinsen: Tief gefallen

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Die AK hat den Sparzinsentest bei 30 Filial- und Online-Banken durchgeführt.

Bekam man im Oktober 2008 noch durchschnittlich 4,93 % für ein auf 1 Jahr gebundenes Kapitalsparbuch, so sind es jetzt nur mehr 1,5 %.

Wer ein täglich fälliges Sparbuch hat, bekommt bei Banken Sparzinsen von 0,062 % (Spardabank Wien - Sparbuch) bis 2,2 % (direktanlage.at - Neukundenaktion bis 27.11., Mindestsparsumme 3.000 Euro). Bei den Direktbanken gibt es ein (Allianz In-vestmentbank - Top Cash) bis 2,1 % (easybank - easy zinsmax).

Viele Banken bieten als Alternative zum normalen Sparbuch Sparcards oder Online-Sparkonten an. Die Einlagen sind täglich fällig. Die Zinsen reichen von 0,062 % (PSK Bank - PSCard; BAWAG - Top Card) bis 1,25 % (Sparda Bank Wien - online-plus Anlagekonto; PSK Bank - e-clever online Sparkonto mit einer Mindestsparsum-me von einem Euro). "Üblicherweise sind die Zinsen bei Sparcards betragsabhängig", sagt Glatz. "Es gilt: Je höher der angelegte Betrag ist, desto besser der Zinssatz."

Aber die Zinsen für die viel beworbenen Sparcards sind heuer kräftig gefallen. Bei der Hälfte der untersuchten Sparcards gibt es nur mehr Zinsen bis zu 0,125 % (ab Mindestsparsumme 0 Euro).

Die Zinsen für ein Kapitalsparbuch für 12 Monate betragen 0,5 % (Bank Winter & C0 AG) bis 2,1 % (bankdirekt.at - Fixzinsanlage; livebank.at VB Kufstein - Online-Festgeld). Für 3 Jahre sind die Zinsen 0,5 % (Bank Winter & CO AG - Kapital-sparbuch) bis 3,27 % (Autobank - Termineinlage).

Manche Sparprodukte ("4 % fix auf 6 Monate") sind etwa mit dem Kauf von Fonds oder einer Lebensversicherung untrennbar verknüpft. Das angebotene Kapitalsparbuch ist zwar gut verzinst, aber die Sparer müssen etwa gleichzeitig Fondsanteile kaufen und ein Wertpapierdepot eröffnen. Was in der Werbung nicht groß geschrieben ist, sind die anfallenden Fondskaufspesen von zwei Prozent. Die Spesen dezimieren den Zinsertrag stark. "Die Kombi-Produkte mit unterschiedlichen Laufzeiten und Produkteigenschaften sind für Sparer zu undurchsichtig und ungeeignet", so AK-Konsumentenschützer Harald Glatz.

Spartipps anlässlich des Weltspartages:

+ Kontrollieren Sie die Verzinsung auf Ihren Sparbüchern, vor allem bei Sparbüchern mit Bindungsfrist. Es kann sich lohnen, die Zinssätze nachzuverhandeln. Ein Blick auf das Angebot der Konkurrenz ist dafür nützlich.

+ Vergleichen der Konditionen zahlt sich aus - insbesondere bei täglich fälligen Sparbüchern. Bei Kapitalsparbüchern gilt: Je länger der Anlagezeitraum und je höher der angelegte Betrag, desto wichtiger ist der sorgfältige Zinsvergleich.

+ Überprüfen Sie die Bindungsfristen! Sie sollten sich fragen, ob die Bindungsfristen Ihrem Veranlagungszweck (zum Beispiel Notpolster, Sparen für Wohnung) angepasst sind und wie rasch das angelegte Geld benötigt wird.

+ Achtung Vorschusszinsen-Falle: Fragen Sie den Berater, wann Beträge vorschusszinsenfrei behoben werden können.

+ Fragen Sie vor Abschluss eines Kapitalsparbuches nach der Zinsstaffel für vorzeitige Behebungen.

+ Wenn Sie das Sparguthaben länger nicht benötigen, dann rentiert sich eine zeitliche Bindung. Je länger die Bindung, desto höher die Zinsen.

+ Achten Sie bei Sparcards (Einlagen täglich fällige) auf anfallende Kosten (Kartengebühr, Kontoführungsgebühr oder Behebungsgebühr am Schalter).

+ Sparbuch-Schließungsspesen sind verhandelbar, insbesondere wenn Sie das Geld auf ein neues Sparbuch legen.

+ Haben Sie Spardaueraufträge? Schauen Sie bei der Festlegung des Termins darauf, dass das Konto ausreichend gedeckt ist. Falls Ihr Konto im Minus ist, dann fallen Überziehungszinsen an oder der Dauerauftrag wird mangels Deckung nicht durchgeführt. Dafür können empfindliche hohe Spesen anfallen.

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