Übernahme

Sport Eybl: Zittern um Jobs

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Nach der Übernahme herrscht Verunsicherung bei Mitarbeitern und Lieferanten.

Nach dem gestern bekannt gewordenen überraschenden Komplettverkauf von Sport Eybl/Sports Experts an den britischen Sportdiskonter Sports Direct sind der neue Alleineigentümer und die Gründerfamilie Eybl weiterhin auf Tauchstation. "Zu Jobs und Marken sind keine Entscheidungen gefallen", hieß es von der Sport-Eybl-Pressestelle auf APA-Anfrage. Nächste Woche soll es ein Statement geben.

   Sport Eybl & Sports Experts ist mit einem Jahresumsatz von mehr als 300 Mio. Euro und 53 Filialen der größte Sportartikeleinzelhändler in Österreich. In den Geschäftsjahren 2011/12 und 2012/13 fuhr der Sporthändler Verluste in zweistelliger Millionenhöhe ein, die eine Restrukturierung notwendig machten. 2012/2013 sank der Gesamtumsatz um über 20 Prozent auf 307 Mio. Euro.

   Die ehemalige Kurzzeit-Geschäftsführerin und -Aufsichtsrätin Catrin Aschenwald-Eybl wollte den Verkauf der restlichen 49 Prozent an Eybl weder gestern noch heute näher kommentieren. Die ehemalige Eigentümerfamilie werde sich zum Eybl-Verkauf nicht äußern, sagte Aschenwald-Eybl zur APA. Nach mehr als 80 Jahren geht damit die Ära der Famile Eybl als Sporthändler zu Ende.

   Laut Firmenbuch übernahmen die Briten am 2. April die von der Gründerfamilie Eybl gehaltenen, restlichen 49 Prozent der Firmenanteile. Die Öffentlichkeit wurde darüber bisher noch nicht informiert.

   Bei den rund 1.900 Mitarbeitern und Lieferanten herrscht nun Verunsicherung über die Zukunft der Marken Sport Eybl und Sports Experts. Auch die Beschäftigten wurden von der Geschäftsführung nicht über die Komplettübernahme informiert.

   Branchenvertreter erwarten nun eine Neuausrichtung von Sport Eybl als Diskonter. Sport-Eybl-Geschäftsführer Mike Weccardt hatte einen kompletten Umbau zum Billiganbieter zuletzt zurückgewiesen: "Das halte ich nach allen bisher gelaufenen Gesprächen für höchst unwahrscheinlich. Die spezielle Kostenstruktur der Geschäfte würde so etwas schier unmöglich machen", so Weccardt in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der APA Mitte März. "Außerdem würde man Kunden- und Zielgruppen freigeben, die man besser halten und weiter begeistern sollte." Bei Sports Experts werde es "ein best of aus den beiden Sortimenten" geben.

   Einige Änderungen waren aber bereits Mitte März bei Sport Eybl vorgesehen: "Was sich verändern wird, ist, dass neue Marken dazukommen, die den preisbewussteren Kunden im Sortiment abbilden werden", so Weccardt. Das Schuhangebot werde bei Sport Eybl deutlich vergrößert, weil man bei Sports Experts schon "sehr gute Erfahrungen" mit der Erweiterung gemacht habe.

   Ein komplettes Aus für die Marken Eybl und Sports Experts ist aber auch denkbar: "Natürlich macht sich ein Konzern wie SDI Gedanken, ob es sinnvoll ist, eine Mehrmarkenstrategie unter einem Dach zu führen, oder ob ein einheitlicher Markt- und Markenauftritt nicht für Markenpartner, Konsumenten und Mitarbeiter mehr Transparenz und Klarheit schafft", erklärte Weccardt Mitte März.
 

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