Spotify, einer der größten Anbieter für Musik- und Audio-Streaming, hebt erneut die Preise an. Wie das Unternehmen bekannt gegeben hat, sollen die Abogebühren in mehreren Weltregionen steigen – darunter auch in Teilen Europas.
Auch Nutzerinnen und Nutzer in Österreich müssen sich daher auf höhere Kosten einstellen. Die Änderung betrifft in erster Linie das Premium-Abo. Der Preis dafür soll von derzeit 10,99 Euro auf 11,99 Euro steigen. Laut Spotify werden die betroffenen Personen im Laufe des nächsten Monats per E-Mail über die Änderungen informiert. Welche Länder genau von der Erhöhung betroffen sind, hat das Unternehmen jedoch nicht im Detail genannt.
Warum Spotify jetzt teurer wird
Offiziell begründet Spotify die Preiserhöhung mit dem Ziel, das Angebot zu verbessern. In der Praxis dürfte aber vor allem die wirtschaftliche Lage des Unternehmens eine Rolle spielen: Trotz wachsender Nutzerzahlen macht Spotify weiterhin Verluste. Allein im letzten Quartal lag das Minus bei 86 Millionen Euro. Der Aktienkurs fiel daraufhin um 11 Prozent. Aktuell zählt Spotify 696 Millionen aktive Nutzerinnen und Nutzer weltweit. Dennoch reicht das offenbar nicht aus, um profitabel zu wirtschaften – daher der Griff zur Preiserhöhung.
Die Erhöhung sorgt bei vielen für Unmut, denn im Vergleich zur Konkurrenz bietet Spotify in manchen Bereichen weniger. So wird Musik auf der Plattform weiterhin nur mit einer Datenrate von 256 kBit/s gestreamt – ein Format, das qualitativ deutlich unter dem liegt, was andere Anbieter wie Apple Music oder Tidal bieten. Diese setzen auf sogenanntes verlustfreies Streaming mit einer deutlich besseren Klangqualität (bis zu 24 Bit bei 192 kHz). Ein angekündigtes "Hifi-Abo" mit höherer Qualität wurde bislang nicht umgesetzt – und das, obwohl Spotify dieses bereits vor mehreren Jahren angekündigt hatte.
Spotify setzt zunehmend auf Podcasts und Hörbücher
Während andere Dienste ihren Musikkatalog weiter ausbauen, geht Spotify einen anderen Weg. Zwar umfasst das Angebot rund 100 Millionen Songs, doch das Unternehmen legt verstärkt den Fokus auf Podcasts und Hörbücher. Im Premium-Abo sind mittlerweile 15 Stunden Hörbuch-Zeit pro Monat enthalten. Auch exklusive Podcast-Formate sollen helfen, neue Zielgruppen zu erreichen und sich vom klassischen Musik-Streaming abzuheben.
Auch wenn Österreich nicht namentlich erwähnt wurde, ist davon auszugehen, dass die Preiserhöhung auch hierzulande spürbar wird. In anderen europäischen Ländern wurde der Preis bereits angepasst – es wäre also keine Überraschung, wenn auch österreichische Spotify-Nutzer bald tiefer in die Tasche greifen müssen.