Streit bei Metaller-Lohnverhandlungen

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Bei den Lohnverhandlungen der 170.000 Metaller stehen die Zeichen auf Sturm. Auch in der dritten Verhandlungsrunde konnten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht einigen, das Gesprächsklima war sichtlich gereizt. Nach gut sieben Stunden traten beide Verhandlungsseiten vor die Journalisten, um ein Nullergebnis zu präsentieren.

Nach wie vor wurde nicht über die Lohnsteigerung 2009 diskutiert, es ging auch diesmal wieder um die Knackpunkte längere Durchrechnungszeiträume für Überstunden und eine längere Normarbeitszeit. Doch genau darüber wollen die Arbeitnehmer nicht verhandeln, denn das wäre eine "Richtungsentscheidung", bei der die Beschäftigten dauerhaft um Überstundenzuschläge umfallen würden, betonten die beiden Verhandlungsführer Rainer Wimmer und Karl Proyer. Sie haben Arbeitgeber-Chefverhandler Hermann Haslauer vorgeschlagen, gesondert über die Arbeitszeitflexibilisierung zu verhandeln, was Haslauer wiederum nicht will, denn das würde das Problem auf den "Sankt-Nimmerleins-Tag" vertagen.

Haslauer drohte offen damit, bei einem Scheitern der Kollektivvertragsverhandlungen Vereinbarungen auf Betriebsebene zu treffen. Das wäre laut Gewerkschaft ein Angriff auf die Sozialpartnerschaft, den sie sich nicht gefallen lassen würden. Am 28. Oktober gibt es bundesweite Betriebsrätekonferenzen, auf denen dann Betriebsversammlungen beschlossen werden, "die sicher in der Arbeitszeit stattfinden", betonten Wimmer und Proyer.Ein sichtlich genervter Hauslauer gab sich nicht minder kampfeswillig. "Wir haben Zeit und Geduld, so kann man jedenfalls nicht mit uns verhandlen", meinte er.

Wie der verfahrene Karren bei der nächsten Verhandlungsrunde am 13. November wieder rausgezogen werden kann, ließen beide Seiten offen. Im vergangenen Jahr benötigten die beiden Verhandlungsseiten vier Runden um zu einer Einigung zu finden.

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