Privatflieger

Telekom zahlte Grasser Golf-Rückflug

Teilen

Kosten für Flug im gecharterten Jet betrugen 9.950 Euro.

Die Telekom Austria hat im Jahr 2004 dem damaligen Finanzminister Karl Heiz Grasser und seinem damaligen Berater und Freund Walter Meischberger einen Privatjet für den Rückflug vom Golfen in Spanien bezahlt, schreibt das Nachrichtenmagazin "profil". Auch der damalige Telekom-Manager Rudolf Fischer und der Immobilienunternehmer Ernst Karl Plech seien dabei gewesen.

Grassers Anwalt Manfred Ainedter bestätigt laut "profil", dass Grasser beim Golfen und beim Rückflug dabei war. "Die Reise gab es, jeder Teilnehmer hat diese privat gebucht und auch bezahlt. Nach den Terroranschlägen wollte aber einer der Herren unbedingt vorzeitig abreisen, daher der Transfer im Charter", sagte er. Wer die Rechnung für den Rückflug schlussendlich bezahlt habe, wisse sein Mandant zehn Jahre danach nicht mehr.

Ursprünglich war die Reise privat gebucht und bezahlt worden, sagte auch Fischer im April 2011. Allerdings fiel genau in diese Zeit, am 11. März 2004, der Bombenanschlag in Madrid, bei dem 191 Menschen ums Leben kamen. Die Gruppe aus sechs Österreichern habe daraufhin schnell weg wollen, habe aber ihre Linienflüge nicht umbuchen können, schreibt das "profil". Deshalb sei für den 13. März über die jetalliance ein Privatflieger gebucht worden.

Die Rechnung über 9.950 Euro sei von jetalliance an Meischbergers Agentur Zehn Vierzig verrechnet und dort als "Reisespesen Ausland" verbucht worden. Fischer sagte aus, die Rechnung sei nachher geteilt worden. Der Gerichtssachverständige Matthias Kopetzky habe aber Ende März eine Rechnung der Agentur ZehnVierzig an die Hochegger-Agentur Valora über 11.940 Euro (9.950 Euro plus Mehrwertsteuer) gefunden und gehe davon aus, dass dadurch die Rechnung für den Jet "über den in der Valora vorhandenen Telekom-Geldtopf gedeckt wurde".

Gegolft wurde im Real Nuevo Club de Golf de San Sebastian Basozabal, der vom spanischen Weltklassgolfer Jose Maria Olazabal konzipiert worden war. Meischberger sagte 2009 laut "profil" aus, die Reise sei insofern geschäftlich gewesen, als seine Agentur ZehnVierzig damals an der Entwicklung eines Golfplatzprojekts in Wien-Freudenau gearbeitet habe. Und dafür sei Olazabal als Planer ausersehen gewesen. Das Projekt sei aber nicht zustande gekommen.

 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.