Teuerung

Beheizen von Gastgärten in Wien wird teurer

Teilen

Das Beheizen von Gastgärten in Wien wird diesen Winter teurer. Neben den gestiegenen Energiepreisen sollen nun auch die Gebühren für Heizschwammerl erhöht werden.

 Wolfgang Binder, Obmann der Wiener Kaffeehäuser bei der Wirtschaftskammer Wien (WKW), rechnet damit, dass Heizstrahler zum Einsatz kommen - wenn auch weniger als üblich.

Dass die Heizstrahler grundsätzlich wieder aufgestellt werden dürfen, bestätigte das Büro von Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) der APA vergangene Woche. Die Heizschwammerl dürften dabei aber nicht mit Gas heizen, sondern müssen mit Strom laufen.

Neben den Strompreisen wird der Einsatz von Heizgeräten in diesem Winter aber auch abgabenseitig teurer. Das geht aus dem Entwurf der Novelle des Gebrauchsabgabegesetzes der Stadt Wien hervor, der vorsieht, die Abgaben für Heizstrahler fast zu verdoppeln. Demnach müssen für die Heizgeräte ab 1. Jänner 2023 je begonnenen 4 kW Nennanschlussleistung 120 Euro bezahlt werden. Bisher waren es 62 Euro für die gleiche Menge. Der "Kurier" hatte zuvor über die Gebührenerhöhung berichtet.

Dieser Vorstoß wird von dem Wiener Gastronomen Heinz Pollischansky, Chef der Centimeter-Lokale, stark kritisiert. Er werde zwar im Winter keine Heizschwammerl verwenden, da er dies in der Vergangenheit auch nicht getan hat, versteht den Grund dennoch nicht. Laut Pollischansky leiden die Lokale ohnedies unter den steigenden Preisen, da brauche es nicht noch erhöhte Abgaben oben drauf.

Berndt Querfeld, Geschäftsführer des Café Landtmann, will alle Schanigärten seiner Lokale im Winter öffnen. Statt Heizstrahler werde man im kommenden Winter aber mehr Decken zur Verfügung stellen. Die bereits montierten Heizschwammerl werden in Anbetracht der gesellschaftlichen Debatte im Winter nicht eingeschaltet, so Querfeld. Andere realistische Alternativen zu den Heizstrahlern außer Decken und Lammfelle sieht Querfeld derzeit nicht.

Hintergrund ist die Entscheidung der Stadt Wien von vor einer Woche, dass Schanigärten auch in diesem Winter wieder offen bleiben dürfen. Wer einen Sommer-Schanigarten im Jahr 2022 hat, kann diesen auf Antrag bis zum 28. Februar 2023 benutzen. Dadurch soll die Gastronomie trotz erwartet höheren Corona-Infektionszahlen in einem sichereren Rahmen weiterlaufen können. Binder begrüßt die Entscheidung erwartungsgemäß. Die Gastrobetriebe erhielten damit die Flexibilität, um ihre Gastgärten bei gutem Wetter zu öffnen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.