Thyssen-Krupp erhält von Citic Schadensersatz

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Der deutsche Industriekonzern Thyssen-Krupp erhält von der chinesischen Citic-Gruppe Schadensersatz für erhebliche Mängel beim Neubau einer Kokerei in Brasilien. Nach einer Klage hätten sich die beiden Unternehmen auf eine Zahlung von 75 Millionen Euro geeinigt, berichtete das "Handelsblatt" am Montag unter Berufung auf Branchenkreisen. Thyssen-Krupp habe nun keine Ansprüche mehr gegen Citic.

Laut dem Zeitungsbericht hatte der Ruhrkonzern vor einigen Jahren Citic und nicht die Konzerntochter Uhde mit dem Bau einer Kokerei für sein neues Stahlwerk in Brasilien beauftragt. Demnach wollte Thyssen-Krupp so rund 60 Millionen Euro einsparen. Die Anlage wies jedoch massive Mängel auf und musste teilweise abgerissen und neu gebaut werden. Der Schaden durch die fehlerhafte Konstruktion summiert sich Kreisen zufolge auf mehr als 1,5 Milliarden Euro, berichtete das "Handelsblatt".

ThyssenKrupp befindet sich zur Zeit in einer tiefen Krise. Die beiden Stahlwerke seiner Sparte Steel Americas in Brasilien und den USA gelten als milliardenschwere Fehlinvestitionen. Zeitweise wurde darüber spekuliert, dass der Konzern das Stahlgeschäft komplett aufgibt. Die Zahl der Beschäftigten von ThyssenKrupp, das 1999 aus der Fusion der Industrieriesen Thyssen und Krupp entstand, sank in den vergangenen Jahren um 30.000 auf 150.000.

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