Thyssen verkauft Mehrheit von Blohm + Voss

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ThyssenKrupp will weite Teile der Hamburger Traditionswerft Blohm + Voss an ein arabisches Schiffbauunternehmen verkaufen.

Die Abu Dhabi MAR Group übernehme jeweils 80 % an den Gesellschaften Blohm + Voss Shipyards, Blohm + Voss Repair und Blohm + Voss Industries, teilte der Konzern mit.

Für den Bau von Fregatten, Korvetten und Patrouillenbooten wollen die Partner ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem Anteil von je 50 Prozent gründen. Wegen der Flaute im Schiffbau hatte ThyssenKrupp erst vor wenigen Wochen die Mehrheit an den Nordseewerken Emden an den Windkraftanlagen Siag Schaaf Industrie verkauft.

"Die Partnerschaft mit der Abu Dhabi MAR Group stellt ein solides Fundament für die Zukunft der Werft dar. Sie ermöglicht uns, neue Kunden zu gewinnen und dadurch dauerhaft Beschäftigung am Standort Hamburg zu sichern", sagte ThyssenKrupp-Werftenchef Hans Christoph Atzpodien.

Abu Dhabi MAR gehört ThyssenKrupp zufolge zu den führenden Schiffbauern der Golf-Region und beschäftigt weltweit 2.000 Mitarbeiter. In den drei Gesellschaften von Blohm + Voss für den Bau von Yachten, den Reparaturbetrieb und den Bau Schiffskomponenten sind rund 1.700 Mitarbeiter beschäftigt.

Bei dem geplanten Joint Venture im Marineschiffbau mit dem Namen Blohm + Voss Naval soll ThyssenKrupp die Führung bei allen Projekten der Deutschen Marine und der Nato-Partner behalten. Abu Dhabi MAR sei künftig für den Nahen Osten und Nordafrika verantwortlich, hieß es.

Der Schiffbau in Deutschland steckt in der größten Auftragsflaute seit Jahrzehnten. Binnen Jahresfrist haben fünf Werften Insolvenz angemeldet. Viele Aufträge sind storniert worden. ThyssenKrupp hatte bereits den Bau mehrerer Yachten und Containerschiffe gestoppt.

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