ThyssenKrupp stoppt Xervon-Verkauf

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Der geplante Verkauf der Dienstleistungstochter wurde wegen unzureichender Angebote abgesagt.

Die Gespräche zur Veräußerung der Gerüstbautochter Safway würden hingegen unverändert fortgesetzt, sagte ein Konzernsprecher. Einen Bericht der "Rheinischen Post", wonach ThyssenKrupp für Safway einen Käufer gefunden hat, wollte das Unternehmen nicht kommentieren. In einem Vorausbericht hatte die Zeitung unter Berufung auf Bankenkreise berichtet, der Kaufvertrag solle in der kommenden Woche unterschrieben werden.

ThyssenKrupp hatte 2008 angekündigt, weite Teile der Sparte Industrial Service abzustoßen. Hierzu gehören auch Xervon und Safway. Xervon ist auf Dienstleistungen für die Energie- und Ölbranche spezialisiert und beschäftigt rund 8.000 Mitarbeiter an weltweit 40 Standorten.

In ThyssenKrupp-Kreisen hieß es nach der Absage des Verkaufs, der Konzern habe bei der Veräußerung der profitablen Tochter keine falschen Kompromisse machen wollen. Der fehlgeschlagene Verkauf sei eine Enttäuschung, hieß es in einem Marktkommentar des Bankhauses Merck Finck.

Optimismus bei Safway-Verkauf

Mit Blick auf Safway hatte sich Konzernchef Ekkehard Schulz vor Wochen optimistischer geäußert. Der Verkauf werde wohl im Geschäftsjahr 2009/10 abgeschlossen, hatte er gesagt. Das Geschäftsjahr läuft seit Anfang dieses Monats. Safway beschäftigt 5.000 Mitarbeiter. Die andere Tochter Industrieservice mit rund 9.000 Vollzeitbeschäftigten hatte ThyssenKrupp bereits Anfang Oktober an die Frankfurter Dienstleistungsgruppe Wisag veräußert.

ThyssenKrupp war im vergangenen Geschäftsjahr im Zuge der Wirtschaftskrise tief in die roten Zahlen gerutscht und treibt derzeit einen Konzernumbau voran. Das Stahlgeschäft hat Schulz neu geordnet und die Organisation des Mischkonzerns insgesamt gestrafft.

Weite Teile des Werftengeschäfts und einige besonders personalintensive Bereiche sollen verkauft werden. ThyssenKrupp will auf diese Weise Milliardensummen einsparen und die Mitarbeiterzahl im laufenden Geschäftsjahr von derzeit mehr als 180.000 um 15.000 bis 20.000 reduzieren.

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