ThyssenKrupp will Verwaltung ins Ausland verlagern

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Der angeschlagene deutsche Stahlkonzern ThyssenKrupp will Teile seiner Verwaltung ins Ausland verlagern. Betroffen seien rund 800 Arbeitsplätze des "Shared Services" genannten Dienstleistungszentrums, vor allem in den Bereichen Finanzdienstleistung, IT und Lohnbuchhaltung, sagte Konzernbetriebsratschef und Aufsichtsrat-Mitglied Wilhelm Segerath in einer deutschen Zeitung.

Die Arbeitnehmervertreter verhandelten "gegenwärtig mit dem Management über die Ausgliederung und die Auslagerung von Shared Services ins Ausland", sagte Segerath.

ThyssenKrupp bestätigte laut Zeitung die Gespräche. Es gebe aber noch keine Entscheidung, sagte ein Konzernsprecher der "Rheinischen Post". "Wesentliche Funktionen" der Shared Services sollten künftig "in der weltweit aufgestellten Einheit 'Global Shared Services' gebündelt" werden. An der Ausgestaltung der Verlagerung werde "unter Einbindung der Mitbestimmungsgremien" gearbeitet, sagte der Konzernsprecher.

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ThyssenKrupp hatte im Mai angekündigt, weltweit 3.000 Stellen in der Verwaltung abbauen zu wollen - zusätzlich zu 2.000 Stellen im europäischen Stahlgeschäft. Der Konzern steckt derzeit tief in der Krise, unter anderem aufgrund hoher Verluste durch Abschreibungen auf seine Stahlwerke in Brasilien und den USA. ThyssenKrupp hatte für das vergangene Geschäftsjahr Milliardenverluste verbuchen müssen, deren Hauptursache die Übersee-Werke waren. Die Standorte gelten als milliardenschwere Fehlinvestition.

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