Der Ukraine-Krieg wirkt sich negativ auf die Aussichten des italienischen Tourismus aus.
Die Zahl der Stornierungen von für die Ostertage im April gebuchten Reisen und die Absagen von Touristenbesuchen in Hotels, Museen und Ausstellungen nimmt zu. Nachdem die Omikron-Variante und die zunehmende Zahl von Corona-Infektionen die Weihnachtsfeiertage getrübt hatten, rechnen die italienischen Hoteliers mit weiteren schwierigen Szenarien.
Besonders betroffen sind die Kunststädte. In Rom sind nur 500 der insgesamt 1.200 Hotels geöffnet. Die Verluste für die römischen Hotels könnten gegenüber den Osterfeiertagen 2019, dem Jahr vor der Pandemie, 500 Millionen Euro betragen, schätzte der Hotelierverband Federalberghi.
Die Absagewelle ist eine kalte Dusche für Italiens Tourismus, der im Oktober und November einen Neustart erlebt hatte, nach der vierten Welle der Pandemie jedoch wieder unter einem starken Touristenschwund stöhnt. "Wer in den USA, oder Asien lebt, empfindet Europa wegen des Ukraine-Konflikts als gefährlich. Daher werden viele Reisen abgesagt", so Roberto Necci, Sprecher des Hotelierverbands Federalberghi. Vor der Pandemie machten Touristenströme aus dem Nicht-EU-Raum 70 Prozent der Gesamteinnahmen der Hotels in Rom aus.
Viele Hotelbetreiber würden bereits ihre Einrichtungen verkaufen oder sie aufgeben, wenn sie Mieter sind, berichtete Federalberghi. Der Verband warnte vor den dramatischen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Beschäftigung im Tourismusbereich. Vor allem saisonale Jobs stünden auf der Kippe. Der Hotelierverband bezeichnete die Unterstützungsmaßnahmen der Regierung für den Tourismus als unzulänglich. Die Prognosen 2022 seien für die Branche nicht rosig.