Immo-Zahlen

UBM hat 2009 deutlich weniger verdient

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Der Immobilienentwickler hat 2009 deutlich weniger verdient und investiert. Das EBIT schrumpfte im Jahresvergleich um fast ein Drittel (-31,4 %) auf 24,4 Mio. Euro, das EBT (Ergebnis vor Ertragssteuer) ging um 15,6 % auf 14,2 Mio. Euro zurück. Der Jahresüberschuss sank um 13 % auf 14,1 Mio. Euro, der Bilanzgewinn ging um 9,1 % auf 3,0 Mio. Euro zurück.

Die Jahresbauleistung der Porr-Immobilientochter sank um 10,4 % auf 275,4 Mio. Euro und wurde zu 87,9 % im Ausland erbracht. "Das war ein wirklich spannendes Jahr", sagte Vorstandschef Karl Bier bei der Bilanzpressekonferenz.

Verkauf und Finanzierungen waren deutlich schwieriger als im Jahr davor. "Bei Verkaufsprozessen genauso wie die Finanzierungsverhandlungen haben sich die Zeiten deutlich erhöht", so der UBM-Chef. Früher waren bei Finanzierungen zwei bis drei Monate üblich, jetzt dauert es den Angaben zufolge sechs Monate und mehr. "Alles wird dreifach geprüft." Das erste Halbjahr sei insgesamt noch von "einer großen Zurückhaltung der Investoren" geprägt gewesen. "Vor einem Jahr vergaben die Banken gar keine Kredite, nun sind sie wieder offen", berichtete Bier.

Der Gewinn je UBM-Aktie verminderte sich im Vorjahr um 12,1 % auf 4,71 Euro. Es soll eine Dividende von 1,00 Euro je Anteilsschein (Jahr davor: 1,10 Euro) ausbezahlt werden. Die Abschreibungen stiegen um fast 29 % auf 3,6 Mio. Euro. Besonders schwach entwickelte sich der Hotelmarkt. Selbst auf den von der Krise weniger betroffenen Märkten habe die Branche negative Zahlen geschrieben.

Die UBM tätigte im abgelaufenen Geschäftsjahr vier Objektverkäufe - zwei Hotels (München, Krakau) sowie ein Objekt im Einkaufsbereich und ein Bürohaus in München. "Die Bilanzsumme hat sich aufgrund der Verkäufe reduziert", erklärte Finanzvorstand Heribert Smole - von 559,4 auf 485,7 Mio. Euro. Die Eigenmittelquote erhöhte sich per Ende Dezember um 5,3 Prozentpunkte auf 27,3 %. Die Investitionen wurden von 44,2 auf 18,2 Mio. Euro mehr als halbiert.

Für die Zukunft steht den Unternehmensangaben zufolge eine langsame Erholung bevor. 2010 setzt die UBM große Hoffnung auf die Geschäfte in Deutschland und Polen und will vor allem den Bereich Wohnungsbau forcieren. Der Immobilienentwickler hat dazu bereits an Wohnbaumessen in Warschau und Krakau teilgenommen.

In München sei der Wohnbau schon im Vorjahr sehr vielversprechend gelaufen. Zusätzlich zu den beiden Hauptmärkten im Vorjahr werde Tschechien wieder zunehmend interessant: "Heuer werden wir dort wahrscheinlich wieder stärker einsteigen", so Bier. Zwei Wohnbauprojekte in Pilsen und Prag seien bereits fix, ein Bürohaus sei noch in Planung. Zurückhaltung sei in dem Land aber noch mit Einkaufsprojekten oder Hotels in Prag angezeigt.

Der Büromarkt in Wien ist für die UBM derzeit weniger interessant: "Die Grundstückspreise sind gestiegen, also haben wir hier gegenüber dem östlichen Ausland höhere Einstandskosten, höhere Baukosten und geringere Mieten", erklärte der Unternehmenschef.

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